Viel zu lachen hatten die Hammereisenbacher Theatergäste über die Schauspieler (von links): Anna-Lena Heusler, Edgar Neininger, Rolf Haase, Gaby Willmann, Christopher Preisinger, Andrea Willmann und Carola Burgbacher. Fotos: Ketterer Foto: Schwarzwälder-Bote

Martin Schäuble vom Auftritt der Burgzunft-Akteure ebenso begeistert wie die anderen Gäste

Von Hartmut Ketterer

Vöhrenbach-Hammereisenbach. Da wurden die Lachmuskeln in der Hammereisenbacher Festhalle gehörig geprüft, als die Laienschauspieler der Burgzunftzunft am Samstag die Komödie "Aber, aber Herr Pfarrer" auf die Bühne brachte. Vor allem das Resümee über die Predigt des falschen Pfarrers Edgar Neininger sorgte für Heiterkeit.

Da hatte der Pfarrer von sieben Aposteln, statt zwölf geredet. Abraham wurde als Vater der Schlümpfe bezeichnet. Weiter musste sich der Pfarrer berichtigen lassen, denn Noah baute kein U-Boot, sondern die Arche. Schlussendlich war der vermeintliche Pfarrer etwas vom Messwein gezeichnet, denn zum Ende des Gottesdienstes forderte er die Gläubigen zu einer Polonaise auf, wobei etliche ältere Personen mit dem Rollator Probleme hatten.

Allein schon wegen dieser Ungereimtheiten gab es Szenenapplaus. Doch auch die Schauspielkunst und Mimik von Christopher Preisinger, als bestem Kumpel des Pfarrers, passt treffend zum stimmungsvollen Durcheinander im Pfarrhaus. Preisinger lebt nach dem Motto, dass der Alkohol der größte Feind der Menschheit sei, aber schon in der Bibel steht geschrieben, du sollst auch deine Feinde lieben. Doch wie kam der falsche Pfarrer zu seiner Rolle?

Der richtige Pfarrer hatte sich über ein Fußballspiel so ausgeregt, dass er starb. Das Pfarrhaus ist deshalb verwaist. Der Wohnsitzlose Edgar Neininger und sein Kumpel Christopher Preisinger machen es sich deshalb im Pfarrhaus bequem. Zuerst werden mal die stinkigen Kleider gewaschen, und Neininger zieht sich zur Überbrückung einen Pfarrersrock an. Als nun die Haushälterin Anna-Lena Heusler und Mesner Rolf Haase nach dem Rechten schauen, sind sie überrascht, dass schon der "neue Pfarrer" da ist. Dies spricht sich schnell im Ort herum.

Die fromme Carola Burgbacher sowie die wunderfitzige Vorsitzende des Hausfrauenvereins, Andrea Willmann, machen dem Pfarrer ihre Aufwartung. Und immer mehr wird Alkohol konsumiert. Der Pfarrer muss gar dreimal nachschenken, um die ganzen Sünden der Gemeinde auf sich zu nehmen. Die Suche nach Essen im Pfarrhaus ist dagegen schwierig und so vergreifen sich der Pfarrer und sein Kumpel an den Hostien, in der Annahme, es handle sich um etwas fade Chips. Das Publikum war immer mehr angetan von urigen Szenen und immer wieder gab es Zwischenapplaus.

Die ungewöhnliche Messe des Pfarrers ist immer wieder Thema. Sogar von auswärts kommen die Gläubigen und füllen das Hammereisenbacher Gotteshaus. Doch auch die Politik mischt die lustigen Akte auf. Bankdirektor Bruno Preisinger und seine Widersacherin Saskia Willmann bekriegen sich mit herrlichen Wortgefechten. Doch wie das Leben so spielt, es wird auch gestorben.

Die Witwe Maurer, gespielt von Gaby Willmann, will endlich ihren dahingeschiedenen Mann beerdigen. In Gewissenskonflikte bringt sie ein Angebot des Bestattungsinstitutes, dass zwei Beerdigungen billiger sind als eine. Es fehlt aber eine zweite Leiche. Weiter drängt Birgit Neininger, als heiratswillige Dame, den Pfarrer, er solle doch schnell ihre Hochzeit durchführen. Aber das dauert zu lange. Der Hochzeiter verduftet mit dem Geld seiner "Geliebten".

Schulden hat inzwischen auch die Pfarrgemeinde und Bankdirektor Preisinger droht mit Pfändung. Unverhofft treibt der Mesner das nötige Kleingeld auf. Jetzt ist fast alles wieder im Lot. Birgit Neininger findet in Christopher Preisinger doch noch einen Mann – und der Pfarrer?

Der falsche Pfarrer soll bleiben, denn er füllt die Kirche, ist der allgemeine Tenor. Doch Beerdigungen und Trauungen, soll nach wie vor der richtige Pfarrer Martin Schäuble machen, fordert Mesner Haase vom richtigen, im Publikum sitzenden Pfarrer Martin Schäuble. Dieser lacht herzhaft und mit ihm auch die restlichen Theatergäste.

Den Schlussapplaus gibt es, als die Burgzunft-Vorsitzende Praxedis Dorer die Schauspieler, Regisseur Manfred Joachimsthaler sowie die Maskenbildnerinnen Christine Müller und Karin Bendel vorstellt. Praxedis Dorer hatte souffliert und Patrick Preisinger für den Ton gesorgt.