Spannender Tag beim Sommerferienprogramm am Linachstausee / Wasserbomben von Talsperre geworfen

Von Brigitte Frank-Gauckler

Vöhrenbach. Einen aufregenden und abwechslungsreichen Spätnachmittag erlebten Kinder aus Tschernobyl gemeinsam mit Kindern des Sommerferienprogramms rund um den Linachstausee.

Zum wiederholten Male organisierte der Verein "Hilfe nach Tschernobyl Vöhrenbach" zusammen mit dem "Förderverein Linachtalsperre" die Aktion rund um die Talsperre. Zunächst umrundeten die 20 Tschernobyl-Kinder und sieben Ferienkinder den Stausee mit dem Hinweis, genau zu schauen, denn am Abend gab es Fragen rund um die Wanderung.

Zurück an der Staumauer entzündeten sie Fackeln und marschierten damit, Schritte zählend, darüber. Unten warteten bereits die heißen Würstle vom Grill.

Nachdem sich alle gestärkt hatten, verteilten die Organisatoren die Fragebögen – auf Russisch und auf Deutsch. Dabei galt es, knifflige Fragen zu beantworten: Nach der Zahl der Bögen der Staumauer wurde ebenso gefragt wie danach, wie viele Bäume im Wasser stehen und welche Tiere es im Wasser gibt.

Gesundheit der Kinder nach wie vor kritisch

Beim Rundgang beobachteten die Kinder Enten und Fische. Besonders viel Spaß machte es, zu zählen, wie viele Sekunden eine von der Staumauer abgeworfene Wasserbombe braucht, bis sie auf die Erde aufklatscht. Im unteren Bogen der Staumauer hinterließen Arbeiter in den 20er-Jahren Gemälde, die nun von den Kindern bestaunt wurden. Zu entdecken waren ein Mandala und Figuren nach dem Vorbild des Gemäldes "Schrei" von Edvard Munch. Bei Einbruch der Dämmerung wurde die Beleuchtung der Staumauer eingeschaltet.

Insgesamt waren elf Helfer an der Aktion beteiligt. Auch beim neunten dreiwöchigen Aufenthalt von Kindern läuft die Planung immer routinierter, doch hätten sie Angebote und Ideen für sechs Wochen, so Vera Schaffransky und Fred Heinze vom Förderverein. Nach wie vor sei die gesundheitliche Situation der Kinder kritisch, sie hätten wenig Abwehrkräfte und litten häufig an Infekten. Viel Bewegung an frischer Schwarzwaldluft und gutes Essen sollen ihnen guttun.

Insgesamt sind sechs Angebote des Tschernobyl-Vereins für Kinder des Sommerferienprogramms buchbar, so dass ein gegenseitiges Kennenlernen stattfindet.