Viele Schwalbennester sind unter dem großen Vordach des Unterroturacherhofes zu sehen. Foto: Schwarzwälder-Bote

Natur: Michael Bärmann führt ein "schwalbenfreundliches Haus" / Werbung auf der Homepage

Eigentlich ist es etwas selbstverständliches, dass hier Schwalben ein- und ausfliegen, erzählt Michael Bärmann vom Uracher Unterroturacherhof.

Vöhrenbach-Urach. 1007 Meter hoch liegt der stattliche Hof. Eine Idylle für die Hofbewohner und besonders für Feriengäste. Das quicklebendige Vogelleben – es gibt Mehlschwalben im Freien und Rauchschwalben im Stall – fiel einem Bekannten von Bärmann auf, und der meinte: "Melde das doch mal dem Naturschutzbund Deutschland". Der Schwalbenbeauftragte des NaBu, Rudi Apel aus Göhrwihl, kontaktierte Bärmann. So erfuhr der , dass das Dulden von Schwalben mit ihren Nestern unter dem Dach und im Haus besonders anerkannt wird.

Schwalben immer seltener

Nicht ohne Grund, denn Schwalben werden in Deutschland immer seltener. Rudi Apel erklärt dazu, dass der Rückgang der Schwalben auch zustande komme, weil Hygieneanforderungen in der Landwirtschaft immer strenger werden. Auch Monokulturen, ein Rückgang der Weidewirtschaft sowie der Einsatz von Pestiziden seien dafür verantwortlich.

Deswegen gebe es weniger Insekten, und den Schwalben fehlt die Nahrungsgrundlage. Ein weiterer Grund für den Rückgang des Schwalbenbeststandes liege darin, dass die Vögel bei ihrem jährlichen Flug in südliche Überwinterungsgebiete bejagt werden und als Delikatesse auf dem Speiseplan landen. Rudi Apel wusste von einem 700 kilometerlangen Zaun in Ägypten zu berichten, wo Vögel systematisch gefangen werden.

In Deutschland gelten Schwalben als Glücksbringer. Mit ihrem Gesang kündigen sie den baldigen Sommer an. Ein altes deutsches Sprichwort sagt: "Wo Schwalben am Haus wohnen, geht das Glück nicht verloren".

Kürzlich besuchte Rudi Apel den Unterroturacherhof, wobei ihm die Freude über die umherfliegenden Schwalben anzusehen war. Da der NaBu Menschen auszeichnet, die sich für Schwalben engagieren, hatte Apel eine Urkunde und ein Plakette dabei. Diese händigte er Hofbesitzer Michael Bärmann aus, der jetzt seinen Hof als "Schwalbenfreundliches Haus" bezeichnen darf.

Von Feriengästen geschätzt

Mit dieser Auszeichnung wirbt Bärmann auch auf seiner Homepage, denn das Hofleben mit den Tieren wird von den Feriengästen immer mehr geschätzt.