Vor 25 Jahren wurden die Bewohner von einem Jahrhunderthochwasser heimgesucht, Straßen überflutet, Wege völlig zerstört

Von Hartmut Ketterer

Vöhrenbach. Die fünfte Jahreszeit ist vorbei. In diesen Tagen vor 25 Jahren machten nicht nur die Narren von sich reden, sondern ein Naturereignis: Am 15. Februar 1990 suchte das Jahrhunderthochwasser das Bregtal heim.

Die Einwohner des Bregtals, die das damals hautnah erlebten, werden sich noch gut an einige der nachstehenden Eindrücke erinnern. Es hatte fast drei Tage ununterbrochen geregnet, der Boden war gefroren und schnell traten die Breg und kleinere Zuflüsse über die Ufer. Sogar auf breiter Front schoss Wasser von den Waldhängen, denn der Dauerregen konnte nicht versickern. "Land unter" hieß es deshalb an vielen Stellen.

So vergrößerte sich auch der sonst kleine Langenbach enorm, trat aus seinem Bachbett und überflutete Teile der Straßen im Vöhrenbacher Städtle. Unterbrochen war auch die Landstraße zwischen Hammereisenbach und Vöhrenbach, denn unterhalb des Gasthauses Waldrast flossen vom Erdreich gefärbte dreckige Wassermassen aus dem Wald heraus, wo zuvor nie Wasser zu sehen war. Die Folge: Eine etwa einen halben Meter hohe Schlammschicht bedeckte die Fahrbahn. Es war kein Durchkommen mehr möglich.

Schlimm erwischte es auch den Hammereisenbacher Sportplatz, der komplett überflutet wurde und mit einem hohen, sechsstelligen D-Mark Betrag, später saniert wurde. Viele Keller, landauf, landab, standen ebenfalls unter Wasser, und die Feuerwehren hatten mehr zu tun als ihnen lieb war.

Zu einem reißenden Fluss wurde auch der Hammerbach. Im Bereich der Pulvermatte reichte das Hochwasser teilweise bis zu den Eingangstüren der Häuser, viele Keller standen unter Wasser. Einige Zentimeter mehr, dann wäre auch die Hauptstraße in Richtung Gasthaus Felsen nicht mehr befahrbar gewesen. Die Bregpegel-Messstelle beim Krumpenhof zeigte damals 2,42 Meter. Was dieser Wert aussagt, zeigt die aktuelle Pegelansage unter der Telefonnummer 07657/1730, die derzeit gerade mal 36 Zentimeter meldet.

Das damalige Jahrhunderthochwasser trug auch dazu bei, dass die asphaltierte Zufahrt zum Krumpenhof komplett zerstört wurde. Der Krumpenhof konnte dann nur noch über den Bahndamm angefahren werden.

Eine ähnliche Zerstörungskraft hatte auch das kleine Fahlenbächle oberhalb des Hammereisenbacher Wasserreservoirs. Die aus Betonplatten bestehende Zufahrt zu den Anwesen Höllmühle, Unter- und Oberfahlenbachhof wurden restlos auseinander gerissen. Ein etwa zwei Meter tiefer Graben blieb zurück. Nur über Umwege konnten die Bewohner ihre Häuser erreichen.

Mit immensem Aufwand wurden nach und nach die Schäden im Bregtal beseitigt. Unter anderem waren in Hammereisenbach vier Bagger nötig, um das Bachbett zwischen Kromer-Weiher und Pulvermatte wieder in den normalen Zustand zu versetzen. Diese Maßnahme wurde in privater Regie erledigt.