Jahresrechnung: Zahlen besser als erwartet / Ehemaliger Kämmerer hilft bei Erstellung
Ein gutes Ergebnis ergab die Jahresrechnung 2016 für die Stadt Vöhrenbach, die dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung vorgestellt wurde.
Vöhrenbach. Ein Dank galt im Vorfeld Karl Braun für die Aufstellung dieser Jahresrechnung. Denn nach einem Engpass in der Kämmerei war Braun, früher Kämmerer in St. Georgen, in seinem Ruhestand eingesprungen und hatte Vöhrenbach mit seiner Arbeit wesentlich unterstützt.
Die Zahlen fielen durchweg besser aus als im Haushaltsplan erwartet. Die Zuführungsrate, also der Überschuss aus dem Verwaltungshaushalt, die dann in den Vermögenshaushalt fließen kann, betrug am Ende knapp 1,2 Millionen Euro, erwartet hatte man lediglich 509 000 Euro. Damit lag die Netto-Investitionsrate, also die nach Tilgungen übrigbleibenden Finanzmittel für Investitionen in der Stadt, bei 980 000 Euro.
Für eine Stadt in der Größenordnung Vöhrenbachs sei dies ein hervorragendes Ergebnis, so Karl Braun. Die wichtigste Zahl dabei ist die Tatsache, dass man auf die Entnahme aus den Rücklagen in einer Höhe von 416 000 Euro verzichten konnte, stattdessen konnte die Rücklage um 349 000 auf 2,21 Millionen Euro weiter erhöht werden. Im Rahmen der Tilgung sank der Schuldenstand um 228 000 auf nun 2 363 000 Euro.
Dies ergebe, so Karl Braun, einen Durchschnitt von 619 Euro Schulden je Einwohner. Man liege damit fast exakt auf dem Landesdurchschnitt von 607 Euro. Ursachen für die erfreuliche Verbesserung waren hauptsächlich höhere Steuereinnahmen, Schlüsselzuweisungen, Gebühreneinnahmen, hohe Holzerlöse und ein milder Winter.
Mit den weiter gestiegenen Rücklagen sei die Stadt nun auch in der Lage, in den nächsten Jahren größere Aufgaben zu stemmen, beispielsweise das Breitbandkabel. Außerdem müsse man sich im Klaren sein, dass die geringeren Ausgaben unter anderem auch darauf beruhen, dass manche Bauvorhaben noch nicht durchgeführt werden konnten, weil die Bauunternehmen aufgrund der Konjunktur volle Auftragsbücher haben.
Auch Rüdiger Hirt (CDU) nahm diesen Abschluss zufrieden zur Kenntnis. Er machte aber auch deutlich, dass noch einige Aufgaben auf die Stadt warten, das gute Ergebnis also kein Freibrief sein dürfe. Vor allem sieht er die Kostensteigerungen im Bereich der Kinderbetreuung sehr kritisch. Diese werde langsam zu einem "Fass ohne Boden". Peter Hummel (BWV) meinte ebenfalls, dass diese guten Zahlen ein Stück weit nur auf dem Papier stünden, weil man einige wichtige Aufgaben nicht erfüllen konnte. Die Stadt müsse aber weiter vorankommen.
Im Fokus stehe jetzt das Breitbandkabel. Aber er erwarte auch, dass nach einer gewissen Ruhe spätestens nach der Bundestagswahl auch das Thema Asyl wieder akut werden könnte. Der Gemeinderat nahm einstimmig die Jahresrechnung 2016 an.