Die fleißigen Mitglieder des VfB-Fanclubs haben noch viel vor. Mit Bürgermeister Karl-Heinz Bucher (links) besichtigen Bürger beim Rundgang durch Villingendorf auch diese Räumlichkeiten. Foto: Cools Foto: Schwarzwälder-Bote

Dorfrundgang mit Bürgermeister Karl-Heinz Bucher / Vereine im Fokus / VfB-Fanclub saniert neue Räume

Von Jasmin Cools

Villingendorf. Mehr als 40 Bürger nahmen am jährlichen Informationsrundgang durch Villingendorf mit Bürgermeister Karl-Heinz Bucher teil und ließen sich über Aktuelles und Künftiges im Dorf informieren. Im Fokus standen die Vereine und der Nachwuchs.

Startpunkt war das Feuerwehrhaus, in dem gerade der neue Treffpunkt für den VfB-Stuttgart-Fanclub hergerichtet wird. Der Fanclub habe sich früher im "Milchhäusle" getroffen, das aber dringend eine Grundrenovierung und besonders eine Energiesanierung nötig gehabt hätte, so Bucher. Felix Müller, der Vorsitzende des Fanclubs, sagte dazu, dass die Sanierung aufgrund der Kosten nicht realisierbar gewesen sei.

Nun habe man durch zwei frei gewordene Wohnungen im Feuerwehrhaus eine Möglichkeit, dem Fanclub die Räumlichkeiten im ersten Stock zur Verfügung zu stellen. "Wir handeln hier nach dem Motto: Außenbau Gemeinde, Innenraum Vereine. Wir wollen damit Hilfe zur Selbsthilfe leisten", erklärte der Bürgermeister sein Konzept zur Unterstützung des Vereins. "Wir sind dankbar für den Standort und haben immer mit offenen Karten gespielt. Geld haben wir zwar nicht viel, aber wir können schaffen wie die Bären", sagte Müller stolz.

Im Stock darüber habe man den "Cavemen" ein Geschäftszimmer zugesagt. Die übrigen Räume seien zu vermieten. "Die Räumlichkeiten wären vielleicht für die Asylantenaufnahme geeignet", schlug Bucher vor. Im Mai oder Juni sollen die Renovierungsarbeiten beendet sein. Der Bürgermeister wies auf das große Engagement der Mitglieder sowie auf Materialspenden hin. "Jetzt muss es nur noch mit dem VfB bergauf gehen", scherzte der Schultes.

Auf dem Weg zur nächsten Station machte der Bürgermeister kurz Halt an einem der ältesten Gebäude Villingendorfs, das der Besitzer mit Unterstützung der Gemeinde abreißen will. Derzeit verbietet es aber das Denkmalamt. "Das ist bedauerlich, da eine Innerortsverdichtung wichtig ist, um Wohnraum zu schaffen. Hier sind wenige Gebäude unbewohnt, was natürlich auch für die Infrastruktur und die Wohnqualität im Dorf spricht", sagte Bucher.

Am Kindergarten Waldenwiesen durften die Teilnehmer das neue Schiff-Klettergerüst begutachten. "Die Revitalisierung des Außenbereichs", nannte Marlene Koschnike, Leiterin des Kindergartens, die Erweiterungs- und Aufbereitungsarbeiten, die im Frühjahr abgeschlossen sein sollen. Dafür habe man grob 70 000 Euro veranschlagt, die aber wohl nicht ausgeschöpft würden, erklärte Bucher. Koschnike äußerte sich positiv über die volle Belegung des Kindergartens, der den Ganztagesbetrieb sowie eine Kinderkrippe anbietet. "Die Betreuung und das Essen werden gut angenommen", betonte die Leiterin. Der letzte Stopp vor dem gemütlichen Einkehren im Gasthof Kreuz war das Jugendhaus, in dem sich die Narrenzunft und der Jugendverein 4You eingerichtet haben. Auch hier sind Renovierungsarbeiten im Gange, finanziert unter anderem durch eine Spende der Volksbank. Bucher lobte, wie gut der Verein im Dorf akzeptiert sei trotz mancher lärmreichen Nacht. "Wir brauchen allerdings neue junge Leute zur Nachfolge. Manchmal merkt man erst, dass etwas gut war, wenn es weg ist."

Schließlich berichtete der Bürgermeister im "Kreuz" über die Wohnbauentwicklung mit 45 Bauplätzen im Stephanswäldle, die geplante Erweiterung der Netto-Filiale, die gewerbliche Entwicklung im "Wasen" und über die Grund- und Werkrealschule. Diese sei gut besucht; man profitiere von Rückkehrern aus Gymnasien und von Auswärtigen. Schließlich wies Bucher noch auf die monatliche Veranstaltungsreihe im Rahmen des kleinen Jubiläums "875 Jahre Villingendorf (erste urkundliche Nennung)" hin sowie auf das Bürgerbeteiligungsprojekt "Altwerden in gewohnter Umgebung", bei dem per Umfrage Daten über die Zufriedenheit der "Bürger 40plus" erhoben wurden. Die Ergebnisse werden im November vorgestellt.

"Außerdem sind die Pläne für die neue Turn- und Festhalle 2017 gerade im Werden", verkündete Bucher stolz. Villingendorf entwickelt sich also in vielerlei Hinsicht weiter.