Bürgermeister Karl-Heinz Bucher zog ein positives Resümee zum ablaufenden Jahr. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Rückblick: Viillingendorfs Stern am Gemeindehimmel leuchtet sehr hell / Bürgermeister Bucher lobt

Von Anja Schmidt

Hinter Villingendorf liegt ein gutes Jahr. Die Geburtenzahlen blieben stabil, die Schülerzahlen stiegen, für die Flüchtlingsfragen bildete sich ein Helferkreis, und für ältere Bürger wurden zukunftsweisende Angebote entwickelt. Doch es gibt einen Wermutstropfen

Villingendorf. Alljährlich wird es feierlich in dem sonst so emsig arbeitenden Villingendorfer Gremium. Auf dem Ratstisch werden die Adventskerzen gezündet, viele Dankesworte gesprochen und auf das Geleistete zurückgeblickt. Auf 24 Seiten erinnerte Bürgermeister Karl-Heinz Bucher an gemeinsame Feste, an die Erfolge der Vereine und an die Investitionen, die auf den Weg gebracht wurden. Und er ist auf so manches stolz.

Etwa auf den Helferkreis Asyl, der von den Bürgern ins Leben gerufen wurde, auf die Betreuungseinrichtungen, die hervorragend angenommen würden, auf die Geburtenzahl, die in Villingendorf nach wie vor stabil ist, und auf der Grund- und Werkrealschule, die sich positiv gegen den Landestrend entwickeln konnte.

Ein stetig wachsames Auge und bedarfsgerechte Investitionen auf den fortwährenden Prozess der regionalen Schulentwicklung hätten den Schulstandort gestärkt und die erfreuliche Zahl von mittlerweile nahezu 300 Schülern ermöglicht.

Appell an Stuttgart

Um indes auch künftige Erneuerungs- und Rauminvestitionen "verantwortungsvoll auf einem soliden Fundament nachhaltig voranzubringen, brauchen wir unbedingt verlässliche Plandaten", richtete Bucher erneut den Appell an die Landesregierung, den regionalen Entwicklungsprozess auf sichere Füße zu stellen. Der Blick reicht in Villingendorf aber weit über die ersten Lebensjahre hinaus. Bucher begleitet daher ebenso stolz das Engagement der Bürger, die sich in Villingendorf mit zukunftsfähigen Lösungsmodellen für ältere und pflegebedürftige Menschen einsetzen.

Die Herausforderung "demographischer und sozialer Wandel" wäre frühzeitig erkannt worden. Im Rahmen des Gemeindebürgerbeteiligungs-Prozesses wurde "sehr gute Arbeit geleistet", lobte Bucher die "wertvollen Bausteine", die inzwischen geschaffen sind.

Neben neuem Wohnbauland mit dem jüngsten Projekt "Stephanswälde" und den innerörtlichen Lückenschließungen warf Bucher bei seiner Jahresrückschau auch einen Blick auf die Entwicklung der Gewerbegebiete.

JVA trübt Bilanz

"Die bunte Palette an vielfältigem Gewerbe, zahlreichen Dienstleistern, Grundversorgern und auch die Gastronomie" wäre der Garant für die "sehr gute Infrastruktur" in Villingendorf. Umso erfreulicher für Bucher, dass die Zeichen auf Wachstum weiter gegeben seien, etwa mit Erweiterungsvorhaben und Neuansiedlungen.

Das für Villingendorf nicht erfreuliche Ergebnis im Jahr 2015 lag nicht in seiner Hand. Lediglich die Rottweiler waren dazu aufgefordert, sich für oder gegen eine Justizvollzugsanstalt am Standort Esch, also in unmittelbarer Nachbarschaft zu Villingendorf, zu beteiligen. Villingendorf respektiere die demokratische Entscheidung, sagte Bucher, werde sich aber am "Runden Tisch" mit zahlreichen Vertretern aller Interessensgruppen weiter für eine verträgliche Einbindung der JVA einsetzen.