Forst: Weiterhin im Aufbau / 2017er-Hiebschwerpunkte in Bergwald, Hüttental und Kürzelhardt

Mit einer guten Geschäftsbilanz schloss der Forstbetrieb des laufenden Jahres ab. Mit einem ordentlichen Gewinn kann in Villingendorf dennoch nicht gerechnet werden.

Villingendorf. Seit knapp einem Jahr ist Oberforsträtin Frauke Kleemann für den Villingendorfer Gemeindewald zuständig. Gemeinsam mit Revierleiter Olaf Berthold stellte sie dem Gremium die Ergebnisse des laufenden und die Aussicht auf das kommende Forstjahr vor.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen waren für das laufende Jahr überwiegend positiv, berichtete Frauke Kleemann den Räten. Insbesondere das niedrige Zinsniveau habe die Bautätigkeit angeregt und damit den Holzkauf. Neben diesem Segen kam auch die feuchte Witterung im Frühjahr dem Villingendorfer Wald zugute.

Er wuchs kräftig heran und bot den schädlichen Borkenkäfern die Stirn. Parallel dazu stieg die Nachfrage nach Schnittholz stetig, und die Rundholzpreise hielten sich relativ stabil. Viel mehr als eine schwarze Null war im Villingendorfer Wald dennoch nicht zu erzielen, der sich nach den Schäden aus früheren Jahren immer noch im Aufbau befindet.

"Der Gemeindewald steht weiter auf sehr dünnem Eis", sagte Olaf Berthold. Daher habe er sich in Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung entschieden, nur 50 Prozent der geplanten 900 Festmeter zu vollziehen. Dadurch könnten die Holzvorräte nach "der langen Zeit der Übernutzung" geschont und gleichzeitig der Fokus auf Kultur- und Pflegemaßnahmen zur weiteren Schließung der Lücken gelegt werden.

Neu angelegt wurden im Kürzelhardt 405 Douglasien, 300 Tannen und 105 Birken als Schutzbaumart für die empfindlichen Tannen. Alle alten Kulturen seien durchgemustert und gepflegt worden, um den ungehinderten Wachstum zu gewähren.

Beim Hüllbergweg wurden die Gewächse zurückgeschnitten. Geerntet werde vorzugsweise im zeitigen Frühjahr und späten Herbst, erläuterte Berthold auf Nachfrage von Franz Schaumann und Jürgen Storz. Bei dann festem Untergrund wäre der Eingriff durch schwere Erntemaschinen weniger belastend, und die Bäume stünden nicht im Saft.

Auch im kommenden Jahr sei von günstigen Wirtschaftsverhältnissen auszugehen. Geplant wäre der Einschlag von 900 Festmetern. Als Hiebschwerpunkte nannte Berthold Bergwald, Hüttental und Kürzelhardt. Kulturmaßnahmen würden eventuell im Kürzelhardt vorgenommen. Darüber hinaus würde der Jungbestand weiter gepflegt.