Bürgermeister Karl-Heinz Bucher (links) ehrt verdiente, langjährige Gemeinderäte (von links): Reiner Bantle, Sandra Mei, Franz Schaumann, Berthold Bauer und Karl-Heinz Wachter. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Langjährige Gemeinderäte gewürdigt / Bucher: "Verantwortungsvolle Kommunalpolitik"

Von Anja Schmidt

Villingendorf. Zum Jahresabschluss würdigte Bürgermeister Karl-Heinz Bucher langjährige Vertreter des Gemeinderats. Bei der Ehrung blickte er auf das Erreichte der vergangenen 25 Jahre zurück. Fünf Mal wurde Karl-Heinz Wachter in den Gemeinderat gewählt, 25 Jahre gestaltete er die Entwicklung von Villingendorf mit, aber die Arbeit und sein Engagement für die Gemeinde bereitet ihm "immer noch Spaß".

Eine Sitzung ohne Wachter erscheint undenkbar. Nie ist er krank, immer hat er sich gut vorbereitet und meist bereichert er die Sitzung auch mit seiner Meinung. Die kann durchaus kritisch, manchmal sogar detailbesessen sein, aber ebenso voll des Lobes, wo es angebracht ist. Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung und im Gremium ist "immer schön", erklärte Wachter. Aus kontroversen Diskussionen hätten sich nie Gräben entwickelt, zu keiner Zeit und in keiner Zusammensetzung des Gremiums.

Sein Engagement begann 1989 mit der Außensanierung der Turn- und Festhalle, der Errichtung des Kinderspielplatzes Fichtenstraße, dem Entschluss über den Anschluss an die Erdgasversorgung, zählte Bucher einige Punkte des Erreichten auf. Ab 2004 begleiteten ihn zwei weitere langjährige Gemeinderäte, Franz Schaumann und Berthold Bauer, die Bucher für 20 Jahre bürgerschaftliches Engagement im Gemeinderat ehrte. Sie waren unter anderem an der Optimierung der Kläranlage beteiligt, an der Erweiterung des Schulhauses, an der Beschaffung einer Half-Pipe, dem Neubau des Gemeindekindergartens Waldenwiesen, am Ausbau Alter Talhauser Weg und dem Umbau des ehemaligen Schwesternhauses zu einem Vereins- und Jugendhaus.

Vor zehn Jahren begann das ehrenamtliche Schaffen von Sandra Mei und Reiner Bantle. Mit ihnen setzte der Gemeinderat die seniorenbetreute Wohnanlage um, den interkommunalen Radweganschluss zwischen Villingen-dorf und Rottweil und die Erschließung des Gewerbegebiets Wasen. Auch der Neubau der Kinderkrippe waren Beschlüsse seit 2004 wie die Umsetzung des erweiterten Betreuungsangebots, die Einführung der offenen Ganztagsschule, die Werkrealschule mit dem Angebot des mittleren Bildungsabschlusses und die Friedhofskonzeption.

Mit "wesentlichen Eckpfeilern" verdeutlichte Bucher die Entwicklung der vergangenen 25 Jahre. Die Bevölkerung wuchs um knapp 700 Einwohner auf 3250, die Arbeitsplätze stiegen von 480 auf 1096 und das Volumen des Verwaltungshaushaltes von 2,5 auf 6,9 Millionen Euro. Schon allein diese Zahlen ließen die gesteigerten Aufgaben erkennen, sagte Bucher, der den Geehrten für ihre "bedarfsgerechte und verantwortungsbewusste kommunale Investitionspolitik" dankte.

Einen intensiven Blick warf der Bürgermeister auch auf das laufende Jahr. Auf 18 Seiten erinnerte er an die Gemeinderatswahl, die zahlreichen Veranstaltungen zu der 875-Jahr-Feier der Gemeinde, die vielfältige Vereinsarbeit, das Dorffest und das Fahnenmeer. Bucher erläuterte die Entwicklung innerhalb der Bereiche Familie, Jugend und Senioren und warf ein Blick auf die Bau- und Gewerbegebiete und die Um- und Neugestaltung des Außenspielbereichs im Kindergarten Waldenwiesen.

Die Pro-Kopf-Verschuldung wurde seit 1989 halbiert, die Rücklage erhöht, daher könne optimistisch in die Zukunft geschaut werden, sagte Bucher. Die "verantwortungsvolle Kommunalpolitik" ermögliche die Großinvestition Turn- und Festhalle für die nächsten Generationen. Bei entsprechender Zuschussgewährung sei die Umsetzung für das Jahr 2017 vorgesehen.