Baugebiet: Gemeinderat diskutiert Planung von "Hoheim-Wirtsgasse" / Innerörtliche Fläche

Villingendorf baut weiter. Mitten im Ort soll das nächste Baugebiet entstehen. Im Gemeinderat wurden mögliche Varianten vorgestellt.

Villingendorf. Der Beschluss, einen Bebauungsplan für das Gebiet "Hoheim-Wirtsgasse" zu erstellen, ist bereits drei Jahre alt. Damals entschied sich der Gemeinderat, innerorts Lücken zu schließen. Im Jahr darauf folgte der Beschluss, den Geltungsbereich bis zum Neckarburger Weg zu erweitern. Nun stellte Ingenieur Martin Weisser (Ingenieurbüro Weisser und Kernl, Villingendorf) die Varianten vor.

Das Baugebiet wird durch den Hoheim in zwei Teile getrennt. Der nördliche Bereich befindet sich zwischen Wirtsgasse und Hoheim und der südliche zwischen Hoheim und dem Neckarburger Weg. Im Wesentlichen betrachteten die Räte im Vorentwurf die Zugangsmöglichkeiten für die Erschließung. Recht schnell fokussierte sich das Gremium auf den zweiten Vorschlag von Martin Weisser.

Danach sollen für den nördlichen und für den südlichen Teil nur jeweils eine Erschließungsstraße die Bauplätze anbinden. Im südlichen Bereich ergänzt durch eine kurze Stichstraße, aus Richtung Brühlstraße kommend. Die Hauptverbindung im Norden erfolgt über den Hoheim und im südlichen Gebiet über den Neckarburger Weg.

In der Folge entwickeln sich innerhalb der Gebiete Stichstraßen, die zwar mit Wendehämmern ausgestattet sind, aber eben keine Ring-Durchfahrt zulassen.

Mögliche Probleme

Die damit verbundenen Probleme sahen vor allem Jürgen Storz und Jürgen Müller. Müller sprach von einer "Mordsgurkerei" insbesondere für die Versorgungsfahrzeuge wie Müllabfuhr und Schneeräumfahrzeuge, und Storz warnte vor Folgeproblemen, die sich aus der beengten Situation ergeben würden, insbesondere mit Blick auf die Parkmöglichkeiten.

Weisser indes teilte die Sorgen nicht, zumal mit Stichstraßen in anderen Villingendorfer Wohngebieten gute Erfahrungen gemacht werden konnten. Die anderen Räte gingen sogar noch weiter. Sie begrüßten die Stichstraßen, die den Verkehr und damit den Lärm fernhalten könnten. Bei einer Gegenstimme von Jürgen Müller wurde den Stichstraßen die Zustimmung erteilt. Einstimmig befürworteten die Räte die vorgeschlagenen Anbindungen der Gebiete.

Als reines Wohngebiet könne das Baugebiet aufgrund der Lärmwerte innerorts nicht ausgewiesen werden, schlug Weisser stattdessen ein Mischgebiet vor, auf dem Gebäude mit zwei vollwertigen Stockwerken und nicht störende Gewerbebetriebe zugelassen werden sollen.

Zwar sei bei einer innerörtlichen Bebauung keine Umweltbetrachtung wie im sonst üblichen Verfahren notwendig, so Weisser, dennoch müsse der Schutz der Tiere im 3,2 Hektar großen Gebiet beachtet und gegebenenfalls Ausweichbrutstätten geschaffen werden. Der ausgearbeitete Entwurf geht nun in die Offenlage.