Zeitzeugen sprachen in der Villingendorfer Schule über ihr Schicksal nach 1945: Rudi Schmidt, Martin Dekold, Prälat Nikolaus Burger sowie Josef und Celina Meixner. Foto: Storz Foto: Schwarzwälder-Bote

Vertreibung der Donauschwaben / Zeitzeugen teilen ihre Geschichte mit junger Generation

Villingendorf. Im Rahmen einer Dokumentationsarbeit über Flucht und Vertreibung der Donauschwaben nach dem Zweiten Weltkrieg besuchten Zeitzeugen eine neunte Klasse der Villingendorfer Werkrealschule.

"Raus hier, ihr habt fünf Minuten, um eure Habseligkeiten zu packen!" Aus ihren Häusern verjagt, in Viehwaggons gesteckt und in Vernichtungslager deportiert. Szenen aus Jugoslawien 1945. 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs begegneten Jugendliche den Erfahrungen der Zeitzeugen und hörten ihren Erinnerungen zu.

Durch die Dokumentation soll der Leidensweg der Vertriebenen aus Ostpreußen, Pommern, dem Sudetenland, Schlesien und Jugoslawien den Jugendlichen ins Bewusstsein gerufen werden. In anschließenden Deutschstunden werden auf der Grundlage dieser Interviews Textprodukte und lyrische Werke in einer sensiblen und intensiven Auseinandersetzung erstellt und gebunden, teilt die Schule mit. Opfern und Hinterbliebenen soll damit ein Denkmal in Villingendorf gesetzt werden.

Lehrer und Schüler bedanken sich bei Rudi Schmidt, Martin Dekold, Prälat Nikolaus Burger, Josef und Celina Meixner für das offene Ohr der Fragen und für die körperliche Kraft, in die Schule zu kommen, und die Überwindung, mit der Klasse ihre Leidensgeschichte zu teilen.