Ein weiterer Klassenraum wurde bereits eingerichtet. Derzeit steht er dem Unterricht der Flüchtlingskinder zur Verfügung. Die Grund- und Werkrealschule in Villingendorf wird von 333 Schülern besucht. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Bilanz: Steigende Zahlen stimmen Rektor und Gemeinderat froh / Drei Klassenräume kommen hinzu

Von Anja Schmidt

Eine Grund- und Werkrealschule macht auf sich aufmerksam. In Villingendorf müssen weitere Klassenräume eingerichtet werden, um alle Schüler unterzubringen.

Villingendorf. Während überall Gemeinschaftschulen aus dem Boden sprießen, hält Villingendorf an der Werkrealschule fest. Und die Zahlen geben der Gemeinde recht. Nach der aktuellen Schulentwicklung, die Rektor Rainer Kropp-Kurta in jüngster Gemeinderatssitzung vorlegte, stiegen die Schülerzahlen ab dem Jahr 2013 steil an: von 200 auf aktuell 333 Schüler.

In der Grundschule werden 154 und in der Werkrealschule 179 Schüler unterrichtet. Die gegenüber der Grundschule höheren Schülerzahlen in der Werkrealschule stellt freilich nicht alle Villingendorf. Aus der Gemeinde kommen 51 Schüler, aber aus Dietingen und Epfendorf je 40, aus Bösingen 18, aus Rottweil zwölf, aus Zimmern neun, aus Oberndorf fünf, aus Dunningen drei, und aus Schramberg kommt einer.

Auch die Grundschule konnte manche Eltern und Kinder von außerhalb überzeugen. Besucht wird sie von 136 Kindern aus Villingendorf, acht aus Rottweil, sechs aus Dietingen, drei aus Bösingen und einem Schüler aus Epfendorf. "Neben dem Unterricht punktet die Werkrealschule mit attraktiven pädagogischen Angeboten und wertvollen Kooperationen", sagt Kropp-Kurta. Die AGs reichen von Kunstturnen, über Flöten, Theater, Filmwerkstatt bis zur Mundharmonika und dem Literaturclub. Die Mittwochsaktionen umfassen Reiten, Baseball, Kräuterwanderungen, türkisches Kochen und Wandern.

In der Woche besuchen mehr als 200 Schüler die Nachmittagsbetreuung, die Lernzeiten und die Frühbetreuung, belegte Kropp-Kurta die Akzeptanz der Angebote, 350 Kinder locke gar die Mittagsbetreuung an, 250 Kinder nehmen am Mittagstisch Platz, die meisten am Dienstag und am Donnerstag.

Die hohe Präsenz der Schüler am Nachmittag ist dennoch kaum zu spüren. In den Gängen und Räumen sitzen sie in kleinen Gruppen beieinander, studieren leise in ihren Lehrbüchern, winken für eine Frage eine Lehrerin herbei oder spielen im Eingangsbereich Tischkicker und plaudern in den gemütlichen Sitzecken.

"Bei uns herrscht eine ganz besondere Atmosphäre", bestätigt Kropp-Kurta. Das Miteinander in den Aktionsgruppen habe unter den Schülern eine "hohe Sozialkompetenz" und ein familiäres Gefüge gefördert.

Sein Blick in die Zukunft ist optimistisch. Die Schule wachse in einem gesunden Maß weiter. Die Gemeinde Villingendorf sei für junge Familien attraktiv. Das zeige sich auch an den hohen Geburtenzahlen, freut er sich auf steigende Zahlen in der Grundschule. Für die kommende Klasse fünf lägen 21 Anmeldungen vor.

Die "hervorragend Arbeit" der Schulleitung und des Kollegiums werde im Villingendorfer Gremium geschätzt, betonte Bürgermeister Karl-Heinz Bucher. Es sei zu hoffen, dass mit der neuen Landesregierung die "lang anhaltende Strukturdebatte, in einen verlässlichen, möglichst langjährigen Schulfrieden" münde.

Die Gemeinde jedenfalls reagiert auf die positive Entwicklung mit Umbaumaßnahmen. Im alten Schulgebäude könnten dadurch drei weitere Klassenräume geschaffen werden und nach den Sommerferien die komplette Grundschule in das alte Schulgebäude umziehen. Neben der Gemeinde dankte Kropp-Kurta dem Förderverein unter dem Vorsitz von Birgit Zimmermann, der die Entwicklung der Schule seit Jahren fördert und begleitet.