Goalballturnier mit dem SV Villingendorf: Schüler des Förderzentrums Sehen in Heiligenbronn (vorne) und Gäste des SV Villingendorf mit Sportlehrer Bernhard Uhl (hinten) nach dem spannenden Goalballturnier, bei dem die Spieler jeweils Augenbinden aufzogen. Foto: Graf Foto: Schwarzwälder-Bote

Heiligenbronn: SV Villingendorf übt sich im Goalballspiel der Blinden / Leise Fans / Beeindruckende Erfahrung

Mit einer Abordnung aus Ausschuss und Vorstand besuchte der SV Villingendorf das Förderzentrum Sehen der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn zu einem kleinen Goalballturnier mit sehbehinderten Schülern.

Villingendorf/Schramberg-Heiligenbronn. Der Kontakt zwischen Schule und Sportverein besteht seit dem Fest um den Fußball-WM-Pokal, der 2015 in Villingendorf zu sehen war. Der SV spendete für die neue Schulsporthalle der Stiftung.

Auf Vermittlung von Ausschussmitglied Jörg Schanz, der in der Stiftung St. Franziskus Heiligenbronn arbeitet, besuchten jetzt einige Vereinsaktive das Förderzentrum, um eigene Erfahrungen mit dem Blindensport Goalball zu sammeln. Hierbei wird in kleinen Teams von "Blinden" ein Klingelball auf das gegnerische, fast spielfeldbreite Tor gerollt. Und die Gegner versuchen anhand des Geräusches, den Ball abzuwehren.

Die Villingendorfer Fußballer und sechs sehbehinderte Hauptschüler des Förderzentrums traten in gemischten Dreier-Teams gegeneinander an, nachdem Sportlehrer Bernhard Uhl den Gästen die Regeln und die Technik erläutert hatte und erste Übungen sehenden Auges gemacht worden waren.

Fühlbare Linien

Mit verbundenen Augen stellten sich die Teams einander gegenüber und horchten auf die geworfenen Bälle. Bernhard Uhl leitete als Schiedsrichter die Partien. Für die Gäste des SV Villingendorf, die erstmals diesen Sport ausübten, war es eine beeindruckende Erfahrung, sich beim Ballspiel auf das Gehör zu konzentrieren und mit mutigen Paraden zu verbinden.

Es machte allen Beteiligten großen Spaß, die Fußballer lernten ein neues Ballgefühl kennen. Auch das Rollen auf das gegnerische Tor geschieht "blind", so dass sich der Spieler auch gut orientieren muss. Das Abwehren des Balles erfolgt mit dem ganzen Körper, nicht nur mit der Hand. Zur Orientierung sind fühlbare Linien auf dem Spielfeld angebracht.

Die Schüler haben aus ihrem Sportunterricht bereits Erfahrung mit Goalball und waren den erwachsenen Neulingen durchaus ebenbürtig. Den Gästen machte das Spiel ebenfalls großen Spaß, gleichfalls den Zuschauern, die allerdings während des Spiels leise bleiben mussten, damit der Goalball gehört werden kann.

Nach dem Ballspiel erfuhren die Gäste des SV Villingendorf bei einem Rundgang mit Ewald Graf, Leiter des Referats Kommunikation, noch einiges Wissenswerte zu den Einrichtungen der Stiftung für Menschen mit Behinderung und den Gebäuden in Heiligenbronn sowie zur Geschichte des Klosters. Und der Arbeitsplatz ihres Kameraden Jörg Schanz in der Leistungsabrechnung wurde in Augenschein genommen zum Abschluss eines erlebnisreichen Nachmittags.