Zeichen der Trauer am Tatort des schrecklichen Familiendramas von Villingendorf. Foto: dpa

31-Jährige aus Villingendorf hat bei Familiendrama alles verloren. Freundin ruft Spendenaktion ins Leben.

Villingendorf - Sie hat das Schlimmste erlebt, was einer Mutter widerfahren kann: Sie hat ihr eigenes Kind verloren. Und doch muss Ekaterina B. noch viel mehr verkraften: Ihr Exfreund erschoss nicht nur seinen eigenen Sohn, sondern auch ihren neuen Lebensgefährten, von dem sie ein Kind erwartet, sowie dessen Cousine.

Ekaterina B. steht vor dem Nichts, jeder Schritt kostet unheimliche Überwindung. Angehörige, Freunde, Psychologen und ehrenamtliche Helfer des Weißen Rings versuchen ihr Trost zu geben, doch all das ist nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ihrer unendlichen Trauer. Und als wäre das, was ihr in den vergangenen Tagen widerfahren ist, nicht schon genug, muss sie nun auch noch die Beerdigung ihres geliebten Dario organisieren.

Aus diesem Grund hat eine gute Freundin von ihr eine Spendenaktion ins Leben gerufen. "Irgendwann habe ich mich zusammengerissen und verstanden, dass mein Mitleid mir und der betroffenen Familie nichts bringt", so Tatjana Bauer. "Aber tatenlos trauern war für mich auch keine Option. So habe ich das gemacht, was in meiner Macht stand - und zwar, die Familie finanziell zu unterstützen."

In Abstimmung mit der Schwester von Ekaterina B. rief sie bei Leetchi  eine Spenden-Aktion ins Leben und beteuert, dass der gespendete Betrag zu hundert Prozent an die Mutter gehe. Mit dem Geld könne die 31-Jährige ihrem Sohn ein würdiges Begräbnis finanzieren. Außerdem soll es die Mutter vor dem finanziellen Ruin retten. "Sie muss für sich und das ungeborene Kind ein neues Zuhause suchen, um ein neues Leben anzufangen", erklärt die Freundin und ergänzt: "Im Endeffekt steht sie jetzt bis auf ihre Schwester hier in Deutschland ganz alleine da."

Zum Termin der Beerdigung möchte sich Tatjana Bauer nicht äußern - nicht nur, um ein Medienaufkommen zu verhindern, sondern auch aus Angst. "Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Täter Helfer hat. Die Lage ist noch sehr angespannt."

Auch zum Zustand der Mutter will sie nichts sagen. Eines aber ist ihr wichtig: "Ekaterina ist überwältigt von der großen Anteilnahme", erklärt die Freundin.