"Eschachwasser" soll weicher werden / Eile nicht erforderlich

Von Anja Schmidt

Villingendorf. Der Zweckverband Eschachwasserversorgung muss den Härtegrad seines Wassers reduzieren. Dieses Vorhaben weckt bei Zimmerns Bürgermeister Emil Maser schmerzliche Erinnerungen.

Die jüngsten Ereignisse in Rottweil rüttelten manchen Verbraucher wach. Allein mit dem Aufdrehen des Wasserhahns sei es nicht getan. "Das Wasser ist ein sehr kostbares Gut, unsere wichtigste Lebensgrundlage", sagt der Verbands-Vorsitzende, Karl-Heinz Bucher, auf der Versammlung der "Eschach-Wasserversorgung". Ein kom-pliziertes System, laufende Anpassungen der Versorgungsanlagen auf den neusten Stand der Technik wären zum Wohle der Trinkwasserversorgung notwendig.

Für Villingendorf, Herrenzimmern, Zimmern, Hausen ob Rottweil, Lackendorf und Hochwald zerbrechen sich die Mitglieder des Zweckverbands die Köpfe. Die Wasserversorgung steht auf drei Füßen. Neben dem aufbereiteten Wasser aus dem Wasserwerk Stetten fließt es außerdem aus der Kleinen Kinzig und der Wurstbrunnenquelle Epfendorf.

Zuletzt wurde der Härtegrad in den 90er-Jahren von 24 auf 17 korrigiert, erinnert Bucher. Doch inzwischen verlange die Trinkwasserverordnung erneut eine Anpassung. Karl-Heinz Bucher zählt verschiedene mögliche Verfahren auf, von denen einige auch bereits geprüft worden seien. Als mögliche Variante nennt Bucher eine erhöhte Wasserbeigabe aus der Kleinen Kinzig, deren Härtegrad bei Null liege.

Der Vorschlag indes erinnert Emil Maser an die Umstellung vor acht Jahren in Horgen. Der Zimmerner Ortsteil versorgte sich zuvor jahrzehntelang mit Eigenwasser. Nachdem das neue Wasser durch die Leitungen floss, kleckerte es annähernd zwei Jahre lang schmutzig aus dem Hahn. "Das wollen wir kein zweites Mal durchstehen", sagt Maser.

Das heutige Vorhaben sei indes nicht mit damals vergleichbar, erklärt Wolfgang Schmid vom betreuenden Ingenieurbüro Miltenberger und Schmid aus Hechingen auf Nachfrage. In Horgen sei komplett ausgetauschtes neues Wasser in Gegenrichtung durch die Leitungen geflossen. Um den Härtegrad von 17 auf weiche 13 zu senken, werde die Dosierung nur in kleinen Schritten erhöht. Und, wie Bucher ergänzt, beobachte und analysiere das Verfahren ein Prüfinstitut. Zudem sei keine Eile geboten. "Bis eine Entscheidung fällt, werden wir uns gründlich mit allen möglichen mechanischen Verfahren auseinandersetzen", betont der Vorsitzende.