Schon über 80 Jahre alt, aber der Schmid kann’s noch immer (Bild links). Zahlreiche Helfer hatten beim Dorffest alle Hände voll zu tun zu tun, hier sind Mitglieder der Narrenzunft dabei ,"Hennameggele" zuzubereiten. Foto: Riedlinger Foto: Schwarzwälder-Bote

Großer Einsatz hinter den Kulissen der Stände

Von Thomas Riedlinger Villingendorf. Ganz im Zeichen seiner Flößer-Vergangenheit präsentierte sich Villingendorf am Wochenende beim Dorffest. Weder die brütende Hitze am Samstag noch der Regen am Sonntagmittag konnte Besucher und Helfer bremsen.

Mit 875 Jahren feierte die Gemeinde in diesem Jahr ein halbwegs rundes Jubiläum und der Aufwand für die Gäste war entsprechend. Viele Buden, Zelte und Verkaussstände lockten die zahlreichen Besucher in die abgesperrte Dorfmitte.

Zu sehen gab es viel: in der Schule wurde das von Tanja Besemer und Angelika Grimm bei den Projekttagen einstudierte "Schulmeisterstück" immer wieder aufgeführt. Zudem war im Musiksaal Kabarett mit dem Käppeletheater geboten.

Im Gelände hinunter bis zur Hauptstraße war eine Flößerbahn en miniatur aus Rohrleitungen aufgebaut, die auf ihrem Weg von kleinen Nachbauten der Villingendorfer Kirche und Burgen flankiert wurde.

Alte Handwerksberufe wie Schmied, Steinmetz oder Korbflechter wurden auf dem Weg zur Halle mit großem Engagement der Handwerker zum Anfassen nah dargestellt. Sie standen den Interessierten Rede und Antwort.

In der Halle fühlte man sich in die Vergangenheit zurückversetzt. Neben historischen Bildern, Karten und Fotos waren alte Schulbänke, Villingendorfer Trachten oder gleich eine ganze Kutsche im Foyer zu bestaunen. "D´Stubbada und z`Liat" erinnerte viele Besucher daran, wie vor langer Zeit am Abend und bis in die Nacht hinein Handarbeiten wie Spinnen, Nähen oder Sticken oder anderes gemeinsam bestritten wurden. Früher traf man sich in einem Haushalt, damit nicht jeder Licht und Wärme in seiner eigenen Wohnung "verbrauchen" musste, und konnte dabei womöglich auch noch den neuesten Dorftratsch mitbekommen.

Für reichlich Getränkeumsatz war natürlich den ganzen Samstag bei brütender Hochsommerhitze gesorgt. Die laue tropische Nacht auf Sonntag ließ viele Besucher erst in den frühen Morgenstunden den Weg nach Hause finden. Und auch Bürgermeister Karl-Heinz Bucher und seine Frau amüsierten sich noch bestens gelaunt am Sonntag Nachmittag über eine Anruferin bei der Radiostation mitten in der Nacht, die scheinbar alkoholselig kaum mehr ihren Wunschtitel in der Lifeschaltung zum Ausdruck bringen konnte.

Eine der lustigsten Speisekarte hatte die Narrenzunft, die in ihrem Zelt "Henna-Meggele", "Herdepfel-Stengele" und "Frittierte Astlöcher" im Programm hatten, die sich bei näherem Hinsehen als Chicken Nuggets, Pommes Frites und Calamares mit Dip herausstellten und für so manches Schmunzeln beim hungrigen Publikum sorgten.