Berthold Schneider überreichte an den Villingendorfer Narrenrat Norbert Link Orden und Urkunde "Hirsch von Württemberg" für 25 Jahre Tätigkeit im Narrenrat. Foto: Riedlinger Foto: Schwarzwälder-Bote

Narrenzunft: Norbert Link ausgezeichnet / Nahezu das gesamte Jahr an die Fasnet gedacht

Eine besondere Auszeichnung bereicherte die Mitgliederversammlung der Narrenzunft Villingendorf. Norbert "Otto" Link bekam den "Hirsch von Württemberg".

Von Thomas Riedlinger

Villingendorf. Berthold Schneider als Präsident der Europäischen Narrenvereinigung Baden-Württemberg überreichte dem sichtlich überraschten Narrenrat Norbert Link für seine 25-jährige Tätigkeit im Gremium Urkunde und Orden "Hirsch von Württemberg". Zusätzlich wurden Bürgermeister Karl-Heinz Bucher für seine aktiven Bemühungen um die Villingendorfer Fasnet mit dem "Jahresorden" sowie Narrenvater Tobias Schumacher und sein Stellvertreter Uwe Sauerland jeweils mit dem "Revers-Orden" ausgezeichnet.

Schon vorher war in der Versammlung klar geworden, dass die Villingendorfer Narrenzunft mit mittlerweile 388 Mitgliedern und 230 Narrenkleidern im vergangenen Jahr mit einer Vielzahl von Aktionen geglänzt hatte. Im Jahr des 25. Jubiläums des Habermüaslers hatten die Aktiven an den Narrentreffen in Peterzell und in Herbertingen teilgenommen.

In der eigenen Halle fand der zweite Showtanzwettbewerb mit zehn verschiedenen Gruppen statt. Nach eher mäßigem Erfolg der Veranstaltungen am Fasnetsmontagabend in den vergangenen Jahren war die Halle in diesem Jahr derart brechend voll, dass zeitweilig sogar der Zugang für neue Gäste gesperrt werden musste. Diese durften erst hinein, nachdem Gäste die Halle verlassen hatten. "Damit hatten wir nicht rechnen können", sagte der Narrenvater, der sich über den tollen Erfolg freute.

In der kommenden Fasnet sollen mindestens vier (statt drei) Schmotzigen-Gruppen den Ort beleben. Dass die Absetzung des Bürgermeisters nur über das "Kidnapping" seiner Sekretärin erfolgen konnte, kommentierte Karl-Heinz Bucher schmunzelnd: "Ich wehre mich halt nach Leibeskräften. Aber Sekretärin gekidnappt, also, des isch jo scho ....!"

Neben dem Umzug in Talhausen oder dem kameradschaftlichen Vesper bei der Narrenzunft Herrenzimmern waren es die Theaterabende mit dem Käppeletheater, die für Arbeit bei den Mitgliedern sorgte.

Schriftführer Ingo Merz berichtete anhand von zahlreichen Bildern über das Brezelpaschen an Silvester, das Abstauben oder die Haussammlung. Neben dem Elfmeter-turnier beim Sportverein und dem Wirten bei den Cavemen dachte die Zunft sogar beim Sommerferienprogramm an die Fasnet, als Kindern die Geheimnisse des Klepfens nähergebracht wurden. Für die vielen Aktionen und Arbeitseinsätze belohnte sich die Zunft mit einem Ausflug nach Beuron und Sigmaringen und besuchte am darauffolgenden Tag den Campus Galli in Meßkirch.

Kassier Markus Schäfer zeigte in beeindruckender Weise, wie ein Kassenbericht nicht aus endlosen, trockenen Zahlenkolonnen, sondern knapp und bündig vorgebracht werden kann. Und berichtete stolz von einem Zuwachs von zwölf Prozent in der Vereinskasse, obwohl neue Uniformen und Gardebekleidung angeschafft worden war. An diesem guten finanziellen Ergebnis war nicht zuletzt der Förderverein der Narrenzunft maßgeblich mit beteiligt, der dem Hauptverein mit zwei großen Spenden unter die Arme griff.

Bei den Wahlen wurden Narrenvater Tobias Schumacher, Unterkassier Frank Graszat, Kassier Markus Schäfer, die Elferräte Norbert Link, Kai Nester, Sven Maurer und Benedikt Schanz sowie die Kassenprüfer Rudolf Broghammer und Georg Haag in ihren Ämtern bestätigt.

Für die kommende Fasnet sind schon der Nachtumzug in Beffendorf am 9. Januar und das Narrentreffen in Ettenheim am 17. Januar geplant, bei dem die Villingendorfer Zunft eine besondere Rolle übernehmen wird.