Der Flughafenfeuerwehr in Stuttgart über die Schulter geschaut: Werkrealschüler aus Villingendorf. Foto: Zühlsdorff Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Werkrealschüler aus Villingendorf erkunden den Stuttgarter Flughafen / Experte informiert

Villingendorf. Jedes Jahr, sobald die Reisemesse CMT (Caravan, Motor, Touristik) ihre Pforten für das breite Publikum öffnet, macht sich die Irlandklasse der Villingendorfer Werkrealschule auf den Weg in die Landeshauptstadt. Neben Informationen zu ihren Inselunterkünften erschließen sich die Schüler das Prozedere rund um den internationalen Luftverkehr.

Der Flughafen gleicht mit seinen Bedürfnissen einer kleinen Stadt, weshalb hier viele verschiedene Berufsgruppen den täglichen Betrieb gewährleisten. Entsprechend umfangreich lesen sich die Ausbildungsmöglichkeiten.

Mit Friedemann John, Ausbildungsleiter am Flughafen Stuttgart, nahm sich ein Experte Zeit für die Jugendlichen. Er referierte über den Arbeitsmarkt, die Berufsausbildung im dualen System und die persönlichen Bewerbungsaktivitäten.

Um diese Möglichkeit optimal nutzen zu können, bildeten interessierte Schüler aus den Klassenstufen neun und zehn eine Arbeitsgruppe, die die Irlandklasse nach Stuttgart begleitete. Friedemann John übermittelte spannende Erkenntnisse aus erster Hand. Einen besonderen Schwerpunkt bildeten dabei Bewerbungsunterlagen und Vorstellungsgespräche.

Die Wichtigkeit von zielgerichteten Praktika wurde mit mehreren Ausrufezeichen hervorgehoben. Außerdem führte John in eine Form des Auswahlprozesses ein, den viele große Betriebe immer häufiger wählen: das Assessment-Center. Nach zwei Stunden intensiver Arbeit wussten die Jugendlichen nun, wie sie sich auf die nächsten außerschulischen Schritte vorbereiten sollten.

Im Anschluss folgte die Flughafenführung. Sicherheitskontrolle, Abfertigungsbereiche, Rollfeld, Winterdienst und Gepäcklogistik lernten die Schüler kennen. Im Gebäude der Flughafenfeuerwehr gab es Einsatztrucks zu bestaunen, deren Raddurchmesser so manche Schülerlänge überragte. Tonnenschwere Kolosse können mithilfe von Panzermotoren jeden Winkel des Flughafengeländes innerhalb von nur zwei Minuten erreichen. Die Löschleistung dieser Fahrzeuge lässt sich mit nichts vergleichen, was die Schüler aus den Feuerwehrmagazinen ihrer Heimatorte gewohnt sind – alles eine Nummer größer in Stuttgart. In einer riesigen Wartungshalle der Lufthansa durften sich die Schüler dann frei bewegen: Cockpit erkunden, Turbinen umrunden, den Technikern über die Schulter schauen, unter dem Bauch mächtiger Langstreckenflieger stehen und das Kabelgewirr der elektrischen Infrastruktur solcher Maschinen bestaunen. Faszination und Spannung pur.