Benedikt Storz (Dritter von rechts) gratuliert den Gewählten und den geehrten Mitglieder. Von links: Daniel Eberhardt, Andrés Lopéz Rodriguez, Christoph Jung, Gabriel Müller und Elmar Hönig. Fotos: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Versammlung: Abstieg ändert an Einstellung nichts / Verein feiert nächstes Jahr 40. Jubiläum

Anja Schmidt

Der VfB Stuttgart steigt in die zweite Bundesliga ab. Bitter für den Villingendorfer Fanclub. Aber die eigene "phänomenale" Saison kann den Mitgliedern nicht genommen werden. Auch nicht die Freude über die hochrangige Auszeichnung.

Villingendorf. Die Mitglieder des VfB-Fanclubs Villingendorf ahnten es schon, als sie am Freitag, einen Tag vor dem entscheidenden Spieltag ihres Vereins, die Hauptversammlung abhielten. Das rechnerisch denkbare Wunder blieb aus – der VfB Stuttgart rutschte nach fast 40 Jahren in der ersten Bundesliga in die zweite ab. "Vielleicht hilft’s", murmelten einige vor sich, auch wenn zu diesem Zeitpunkt die Hoffnung noch nicht gestorben war. Aber egal, was komme, an der Faneinstellung ändere sich nichts, so der Tenor. Mehr noch: Die letzte Saison schweißte die Mitglieder noch enger zusammen.

Niemals zuvor waren die fanclubinternen Dauerkarten so begehrt wie in dieser Saison, sagte Vorsitzender Benedikt Storz. "Das zeigt mir, dass der VfB-Fanclub trotz des sportlichen Misserfolgs der letzten Jahre immer mit Stolz den Brustring trägt und Fantreue verkörpern wird."

Der VfB-Fanclub Villingendorf ist mit 39 Jahren der älteste Deutschlands. Im kommenden Jubiläumsjahr wird gefeiert, was das Zeug hält, egal in welcher Liga sich der VfB befindet. Und sie haben allen Grund. Die Erfolgsgeschichte des Clubs ist ungebrochen, und das vergangene Jahr wurde, trotz der Sorgen um ihren Verein, sogar als "phänomenal und das schönste" gepriesen. Der Fantreffpunkt war immer gut besucht, und aus den Kontakten zum VfB-Stuttgart-Präsidenten wurde eine innige Freundschaft. Zweimal habe er den Club im vergangenen Jahr besucht, berichtete Storz.

Für Benedikt Storz war es sein erstes Jahr als Vorsitzender. Er meisterte es mit Bravour, wie aus dem Beifall abgelesen werden konnte. Für ihn und seine Vorstandskollegen Christoph Jung und Andrés Lopéz Rodriguez sei das Jahr bewegend und lehrreich gewesen und die Herausforderungen vielfältig. Unter anderem musste das Fantreffen organisiert werden, Ausfahrten zu Spielen und der Preisbinokel. Möglich wurde dies aber alles nur im Team, betonte Storz.

Auszeichnung für Müller

Neben vielen Dankesworten standen mit Manuel Kreuzberger, Gabriel Müller (je zehn Jahre dabei) und Elmar Hönig (25 Jahre) langjährige Mitglieder im Mittelpunkt. Doch die Überraschung des Abends gelang Karl-Heinz Bucher. Der Bürgermeister krönte Felix Müller mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg. Müller führte den VfB Fanclub mit kurzer Unterbrechung insgesamt 18 Jahre. In seine Amtszeit fiel ein Großteil der seit über 30 Jahren veranstalteten Preisbinokel, deren erwirtschafteter Überschuss von annähend 50 000 Euro in sozial-karitative Zwecke floss, bilanzierte Bucher.

Ein lang gehegter Wunsch ging im vergangenen Jahr mit eigenen Vereinsräumen in Erfüllung. In den vorbereitenden Gesprächen und während der Bauausführung habe sich Müller als "beispielgebende Triebfeder" ausgezeichnet, bedankte sich Bucher unter Beifall für dessen "großartiges ehrenamtliches Engagement".

Bei den Wahlen trat Bastian Müller von seinem Amt als Kassierer zurück. Zu seinem Nachfolger wurde Daniel Eberhardt bestimmt, dem Ulrich Müller als neu gewählter Stellvertreter zur Seite steht. Die stellvertretenden Vorsitzenden Christoph Jung und Andrés Lopéz Rodriguez wurden für zwei weitere Jahre bestätigt. Für die Änderung der Organe im Vorstand stimmte die Versammlung zuvor einer Satzungsänderung zu.