Die Spende des VfB-Fanclubs wurde in diesen Stuhl für das Bad investiert. Fotos: Bantle Foto: Schwarzwälder-Bote

Nach Spendenübergabe: VfB-Fanclub Villingendorf besichtigt Hospiz am Dreifaltigkeitsberg

Von Martina Bantle Villingendorf. Der VfB-Fanclub Villingendorf spendete den Erlös des sozialen Preisbinokels 2014 an das Hospiz am Dreifaltigkeitsberg in Spaichingen. Aus diesem Anlass besuchten einige Mitglieder das Hospiz.

Mit dabei war Isolde Kramer, die als Palliativkraft im Hospiz arbeitet. Sie leitete die Führung und gab die Erklärungen. Die Besucher waren angetan von der schönen Ausstattung und der angenehmen, ruhigen Atmosphäre im Haus. Sie durften auch sehen, wofür das gespendete Geld verwendet wurde: für einen besonderen fahrbaren Krankenstuhl im Bad.

Auch der von einer Gartenarchitektin entworfene und angelegte Hospizgarten fand große Anerkennung. Die Blumen sind so ausgewählt, dass immer etwas blüht. Finanziert wird das Hospiz über Spenden. Es gibt einen Hospizverein mit derzeit 282 Mitgliedern und eine Hospizstiftung. Dazu kommen Beiträge aus den Landkreisen, seit kurzem auch aus dem Kreis Konstanz. 90 Prozent der Kosten übernehmen die Krankenkassen, zehn Prozent der Verein. Die Gäste selber bezahlen nichts. Sechs niedergelassene Ärzte aus Spaichingen und zwei Palliativärzte, die für die Schmerztherapie zuständig sind, betreuen die Gäste. Die jüngsten Gäste waren 49, der älteste 95 Jahre alt. Es gibt keinen festen Tagesablauf. Es wird auf die individuellen Wünsche eingegangen.

Die Voraussetzung, um ins Hospiz zu kommen, ist eine unheilbare, weit fortgeschrittene Krankheit. 90 Prozent der Gäste leiden an Krebs. Ins Hospiz kommt man entweder über den Sozialdienst des Krankenhauses, über die Angehörigen, oder der Gast wünscht es selber. Das Hospiz hat acht Betten. Es ist ein christliches Haus, aber es steht auch für Andersgläubige offen. 15 Pflegekräfte und zwei Hauswirtschaftskräfte versorgen die Gäste.

Ein katholischer Diakon und ein evangelischer Pfarrer übernehmen die seelsorgerliche Betreuung. Am Dienstagnachmittag findet meistens eine Andacht statt. 30 ehrenamtliche Helfer arbeiten in der Hauswirtschaft oder sitzen am Bett, lesen vor oder gehen mit einem Gast spazieren.

Sehr wichtig sind die Besuche von Angehörigen. Montags kommt eine Kunsttherapeutin, manchmal eine Musiktherapeutin. Im Aufenthaltsbereich in der Mitte des Hospizgebäudes steht ein Tisch mit Abschiedsbüchern. Wenn ein Gast gestorben ist, wird dort eine Kerze angezündet, die so lange brennt, bis der Gast das Haus verlassen hat. Im Andachtsraum St. Veronika sind vom Künstler die vier Elemente verwirklicht. Jeder Gast erhält ein Tuch, in Anlehnung an das Schweißtuch, das Veronika Jesus auf seinem Kreuzweg gereicht hat.

Auf einer Schiefertafel werden die Namen der Verstorbenen mit dem Sterbedatum festgehalten. Einmal pro Monat findet eine Gedenkfeier für die zuletzt Verstorbenen statt, zu der die Angehörigen eingeladen werden.