Bürgerbeteiligungsprozess: Schwerpunkt auf hauswirtschaftliche Altenpflege

Villingendorf. Über den Bürgerbeteiligungsprozess "Zukunftsweisende Angebote und Wohnformen für ältere und pflegebedürftige Menschen in Villingendorf" fand eine Informationsveranstaltung für die hauswirtschaftliche Altenpflege statt.

Maria Hensler als Vorsitzende des Vereins "Hilfe von Haus zu Haus" aus Gaienhofen am Bodensee plauderte aus dem Nähkästchen, sprach über Gründung, Organisation und Aufbau ihres Vereins.

Um älteren, kranken und hilfesuchenden Menschen in Villingendorf mehr Unterstützung teilwerden zu lassen, beschäftigt sich eine noch lose Gruppe von Bürgern in der Bürgerbeteiligung unter Führung von Wolfgang Schleicher ("Spes Zukunftsmodelle") unter anderem mit diesem Thema. Ihr Bestreben ist, Gemeindemitgliedern im Alter möglichst lange ein Verbleiben in vertrauter Umgebung zu ermöglichen.

"Hilfe von Haus zu Haus" unterhalte in Gaienhofen ein Bürgerbüro im örtlichen Johannishaus, so Hensler. Das Bürgerbüro sei leitende Zentrale und somit Anlaufstelle für Hilfesuchende, Interessierte und Vereinsmitglieder. Mit mehr als 300 Mitgliedern, davon 81 Helfern in 75 Einsatzgruppen, und 16 Helfern, die auf 450-Euro-Basis vom Verein angestellt seien, leiste dieser Verein jährlich bis zu 17 000 Helferstunden und liege bei einem jährlichen Umsatz etwa 250 000 Euro.

Der Verein finanziere sich aus 64 Prozent Leistungsaufwendungen, einem 15-prozentigen Zuschuss der Gemeinde sowie 15 Prozent Spenden und den Mitgliedsbeiträgen (sechs Prozent). Zum Einsatz kommen die ehrenamtlichen Helfer, wo von ambulanten und sozialen Pflegediensten nicht genügend Zeit aufgebracht werden könne, um die stetig wachsende und älter werdende Bevölkerungsschicht zwischenmenschlich versorgen zu können. Vereine in Hardt, Frittlingen und Wurmlingen seien bereits auf der vorgestellten Basis entstanden.

Auf Anfragen der Zuhörer ging hervor, dass es ein großer Wunsch sei, Schulungen zur Betreuung von hilfebedürftigen älteren Menschen in Villingendorf anzubieten und zeitnah durchzuführen. Der Kurs solle eine Hilfe zur Selbsthilfe geben und habe das Ziel, den Teilnehmern Grundkenntnisse und praktische Erfahrungen für die Pflege und den Umgang mit älteren Menschen zu vermitteln.

Der Austausch über eigene Erfahrungen und das persönliche Gespräch mit anderen in der Gruppe solle den Pflegenden helfen, mit ihren physischen und psychischen Belastungen besser umzugehen.

Diese Kurse werden laut Angaben bis zu 100 Prozent von den Krankenkassen bezuschusst und umfassen 15 Abende, die sich in Seminarteile wie Alterspsychologie, häusliche Pflege, Ernährung im Alter, erste Hilfe mit Senioren, Kinästhetik, gesetzliche Möglichkeiten und Nachbarschaftshilfe unterteilen.