Das Jugendorchester Sulzbach-Villingendorf (oberes Bild) und die gastgebende Musikkapelle Villingendorf (unteres Bild), beide unter dem Dirigat von Thomas Michelfeit, verzauberten das Publikum in der Villingendorfer Festhalle mit griffigem und akkuratem Spiel. Fotos: Cools Foto: Schwarzwälder-Bote

Jahreskonzert der Musikkapelle mit Gästen aus Sulzbach ein Erfolg / Thomas Michelfeit nahezu überall

Von Jasmin Cools

Villingendorf. Afrikanische Rhythmen, Stücke zum Swingen und feurige mexikanische Trompeten – Musikliebhaber kamen beim Programm des Vororchesters, Jugendorchesters, Musikvereins Sulzbach und der Villingendorfer Kapelle ganz auf ihre Kosten.

In diesem Jahr stand das Konzert unter dem Zeichen des Funkens – nicht nur als Vorbote eines Brandes, sondern auch als Zunder für musikalische Begeisterung. Den Einstieg in der mit feuerroten Weihnachtssternen dekorierten Festhalle übernahm das Villingendorfer Vororchester unter Leitung von Wolfgang Naue. Dieses besteht derzeit aus elf Mädchen und Jungen zwischen zehn und 14 Jahren.

Mit dem Titel "A Good Start" und fröhlich beschwingter Marschmusik brachten sie die Zuschauer bereits in feierliche Stimmung. Von der klassischen  Barcarole" gingen die jungen Musiker abrupt in den flotten "Can Can" über. Bei der Zugabe glänzten sie mit dem Chart-Hit "Rolling In The Deep" von Adele.

Daraufhin betrat das Jugendorchester Sulzbach-Villingendorf unter Leitung von Thomas Michelfeit die Bühne. Mit ihrem Programm nahmen sie die Zuschauer mit auf eine Reise. Zunächst ging es auf musikalische Safari nach Afrika mit typischen Trommelrhythmen, die von Lebensfreude erzählten.

Daraufhin befand sich die Jugend mit "Crossroads" auf einer Schiffsreise in die Schweiz. Das Stück erinnerte mit dem charakteristischen Ton des Schiffhorns an Musik aus dem Film "Titanic" und vermittelte das Gefühl von Aufbruch und Entdeckerlaune. Anschließend gaben sie mit einem jazzigen Stück Einblick in das Musical "Chicago". Als originelle Zugabe spielten sie "YMCA". Dazu passend tanzten sechs Mädchen des Jugendorchesters mit Nikolausmütze und brachten das Publikum so in Klatschlaune.

Nach einer kurzen Pause spielte der Musikverein "Harmonie" Sulzbach, ebenfalls unter Leitung von Dirigent Thomas Michelfeit. Die humorvolle Einführung übernahmen "Tobi Trompete" und "Claudi Klarinette" aus dem Verein. Zuallererst erklärten sie dem ein oder anderen verwirrten Villingendorfer, wo sich Sulzbach überhaupt befinde. Daraufhin gaben sie einen kurzen Abriss über Michelfeits Biographie. So habe der Fall der Mauer 1989 seinen Weg in den Schwarzwald geebnet, 1992 sei er zum Musikverein Sulzbach gestoßen.

Nach einer leichtfüßigen "Festive Overture" nahmen sich die Sulzbacher ein weihnachtliches Lied vor. So greifen die "Praetorius Variations" mit wechselnden Tempi und kraftvollen Klangpassagen das Thema von "Es ist ein Ros entsprungen" auf. Anschließend gaben die Musiker Stücke aus dem Musical "Zorro" wieder. Neben mexikanisch-folkloristischen Einflüssen ertönten auch Kastagnetten-Klänge und Lieder von den Gipsy Kings. Mit "Last Call" rückten die einzelnen Instrumente in den Vordergrund und konnten zeigen, was sie können. Auch die fröhliche Zugabe-Melodie erfreute die Gäste.

Bevor die Villingendorfer Musikkapelle, unter Leitung von Thomas Michelfeit, den Abend beschloss, wurden einige Mitglieder für aktive Tätigkeit im Verein für zehn, 20, 30, 40 und sogar 50 Jahre geehrt. Auch Villingendorf startete mit einer feierlichen "Jubilee Overture", um daraufhin zu einem ernsteren Stück zu kommen.

Höhepunkt des Abends war "1405: Der Brand von Bern", das die Thematik des Funkens noch einmal aufgriff. Dabei ging es um einen Stadtbrand. Im Stück wird der Zuhörer musikalisch durch verschiedene Szenen und Orte geführt. Bereits der Einstieg erfolgte szenisch durch die Imitation von Vogellauten. Dabei schafften die Musiker es, alle Orts- und Stimmungswechsel gekonnt in der Musik einzufangen. Der Zuhörer konnte der Geschichte leicht folgen und spürte die dem Stück innewohnende Dramatik. Dabei überzeugten die Villingendorfer durch schauspielerische Einlagen beim Markttreiben und der Imitation eines knisternden Feuers.

Das darauffolgende Medley aus dem verfilmten Musical "A Chorus Line" bildete einen Bruch. Es griff Swing und Jazz auf und klang nach dem New York der 20er-/30er-Jahre. Das letzte Programmlied "Children Of Sanchez", welches die Musikkapelle bereits 2008 gespielt hatte, legte besonderen Fokus auf das Flügelhorn.

Als Zugaben spielten die talentierten Musiker den Klassiker "Bohemian Rhapsody" von Queen und das allseits beliebte Weihnachtslied "Jingle Bells". Insgesamt ein abwechslungsreiches Programm der unterschiedlich alten Musikanten mit Liedern, die den Funken definitiv überspringen ließen.