Bei "Wasser marsch" hat die Feuerwehr noch nie den festen Boden unter den Füßen verloren. Warum sollte es ausgerechnet Schwimmern passieren? – Seine feinen Antennen hat Uwe Sauerland ausgefahren und viel Wissenswertes empfangen. Fotos: K. Sauerland Foto: Schwarzwälder-Bote

NSA beobachtet Villingendorf via Satellit / Narrenzunft stellt zum 60-Jährigen neues Bühnenbild vor / Immer wieder Zugaben

Villingendorf. Jubiläen, wohin das Auge blickt: Die Narrenzunft Villingendorf wurde vor 60 Jahren gegründet, das Villingendorfer Rössle gibt es seit 1989, also bereits 25 Jahre, und auch die Hunnen wurden für 20 Jahre Narrenblättle geehrt.Sehr erfreut zeigte sich beim Bürgerball Narrenvater Tobias Schuhmacher, mit "Maat" einen würdigen Nachfolger gefunden zu haben, der in diesem Jahr bereits sein Erstlingswerk herausgebracht hat. Die Hunnen sowie das Rössle wurden als Dank und Anerkennung zum Schlachtfest in die Zunftstube eingeladen, die dafür zu schlachtende Sau hat Elferrat Norbert Link bereits herangezogen.

Den Moderatoren Li Kör (Carina Nester) und Ali Al Kohol (Luis Bonillo) fiel auf, dass das alte Bühnenbild bereits in die Jahre gekommen sei und dringend erneuert werden müsse. Malerutensilien lagen bereit, Künstlerin Silke Mager wurde gebeten, für eine möglichst schnelle Abhilfe zu sorgen. Während hinter dem geschlossenen Vorhang also Kunst entstand, musste sich Bürgermeister Karl-Heinz Bucher auf der Bühne für die neue Kerbe in den Stuhllehnen der erst wenige Jahre alten Stühle rechtfertigen.

Zudem erhielten die Hunnen für hochgerechnet 10 000 verkaufte Narrenblättle das "goldene Narrenblatt" im Rahmen. Nach diesem Zwischenspiel wurde die Arbeit der Künstlerin Silke Mager begutachtet. Das neue Bühnenbild begeisterte die Gäste.

Unter Leitung von Sabrina Doll und Sabrina Bühl wurden der traditionelle Habermüaslertanz sowie ein neuer Showtanz einstudiert und auf der Bühne vorgeführt. Die kleine Garde unter der Leitung von Sabrina Fiedler, Nicole Haag und Janin Gaiselmann führte im Anschluss ihren Gardetanz auf und zeigte gekonnt eine tolle Darbietung. Gefolgt wurde der Auftritt von der großen Garde (unter der Leitung von Janin Gaiselmann), die ebenfalls mit einem adretten Gardetanz das Publikum begeisterte.

Als Satellit, des war der Hit, bekam Uwe Sauerland alles mit und konnte humorvoll berichten, was sich im Ort doch so Wunderliches tat. Neben seinen direkten Beobachtungen waren auch Filmaufnahmen am Schlachthaus sowie die Fernabfrage des Anrufbeantworters des Narrenmeisters Alexander "Wumba" Nester sehr aufschlussreich, was denn die NSA so alles an Daten über Villingendorfer Bürger sammelt.

Die Musikkapelle brachte bei ihrem Besuch im Weinhaus Kreuz, auf Weinflaschen geblasen, verschiedene Variationen des Narrenmarschs zu Gehör, um anschließend vom "Schädelhaus" in der Rottweiler Straße zu berichten. Dort wurde bei der Aushebung des Fundaments ein Schädel gefunden, dessen Rätsel nun mit dem wohl vor gut 50 Jahren stattgefundenen Streit des SVV-Vorstands mit dem Vorstand der Musikkapelle optisch und akustisch in Zeitlupe gelöst wurde, welcher für letzteren tödlich endete.

Beim Showtanz von "Delicious Dancing", die übrigens nach einer neuen Tanzleitung suchen, ging das Publikum im Takt klatschend mit und honorierte den Beitrag mit viel Beifall.

Nach der Pause intonierten die Zunftsänger ihre Trauer um den letzten Bürgerball in dieser Halle, da diese nicht mehr EU-konform sei. Der Albverein wurde für das im vergangenen Jahr aufgrund Schneefalls ausgefallene Funkenfeuer gerügt. Weitere Stückle brachten das Publikum zum Lachen, so dass die Zunftsänger erst nach einer Zugabe die Bühne verlassen durften.

Markus "Mepp" Nester unterhielt sich mit dem Rössle, dem Sebastian "Kiwi" Müller seine Stimme lieh. Das Rössle zeigte scharfe Beobachtungsgabe ("Im Schlachthaus hat es zeitweise mehr Leute als im Weinhaus Kreuz") und den Willen, in der Gemeinde auf höhere Ämter zu kommen.

Das Synchronschwimmen der Feuerwehr zeigte, was ein deutscher Schwimmkader bei den Olympischen Spielen auf die Aufforderung "Wasser marsch" so alles leisten konnte. Und M.I.S., die Tanzgruppe "Many In Step", zeigte zu den Klängen von "Rock mei Lederhose" sehr adrett, was mit Lederhose und Schuhplatteln auf Tischen und der Bühne so alles möglich ist.