Bürgermeister Karl-Heinz Bucher (von links) verabschiedet Jörg Schanz, Sylvia Singer und Dieter Müller aus dem Gemeinderat. Gisela Burger hatte sich entschuldigt. Foto: Gemeinde Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister Karl-Heinz Bucher blickt zurück und lobt den Zusammenhalt im Gremium / "Mit Fleiß und Herzblut dabei"

Villingendorf. Bürgermeister Karl-Heinz Bucher hat ausscheidende Mitglieder des Gemeinderats verabschiedet. Sylvia Singer und Jörg Schanz hatten auf eine weitere Kandidatur bei den Kommunalwahlan am 25. Mai verzichtet. Bei Gisela Burger und Dieter Müller hat es nicht ganz gereicht.

Es sei immer eine positive und konstruktive Grundstimmung vorhanden gewesen mit einem harmonischen Verhältnis, sowohl während den Sitzungen wie auch darüber hinaus bei in guter Kameradschaft und Harmonie gepflegten Informationsfahrten und auch bei den Ausflügen und Wanderungen, betonte Bucher. "Klar, man ist im Gremium nicht immer einer Meinung", sagte er. Erfreulich sei, dass trotz mancher unterschiedlicher Positionen in Sachfragen immer fair und kompetent miteinander nach mehrheitsfähigen Ergebnissen Ausschau gehalten worden und dies zumeist auch gelungen sei.

Die kommunalpolitischen Entscheidungen fußten auf klaren Vorstellungen im Rahmen einer soliden Finanzplanung. Das könne in den gegenwärtigen Zeiten nicht hoch genug eingeschätzt werden. "Wir können feststellen, dass wir unserer Verantwortung gegenüber der Bürgerschaft in der Gesamtheit der Entscheidungen zum Wohle unserer Bürger auch gerecht geworden sind", führte Bucher aus.

Wenn vier von zwölf Gemeinderäten ausscheiden, dann sei das eine kleine Zäsur. Ein Erfahrungsschatz, vor allem auch von länger tätigen Gemeinderäten, gehe verloren. "Sie waren alle mit viel Fleiß und Engagement und insbesondere auch mit Herzblut dabei", befand der Bürgermeister. Es sei nie einfach gewesen und in der heutigen Zeit sei es noch schwerer, sich fürs Ehrenamt zu entscheiden. Man stehe im Spannungsfeld zwischen den Erwartungen der Bürger und dem, was machbar sei.

Villingendorf habe sich in den vergangenen Jahrzehnten und auch in den vergangenen zehn beziehungsweise fünf Jahren weiter als aufstrebende Gemeinde mit einer sehr guten Infrastruktur und einem regen gesellschaftlichen Leben entwickelt, so Bucher. Die Bereitstellung von Wohnbau- und Gewerbebauland als Aufgabe der Daseinsvorsorge und auch zum Erhalt und Ausbau von Arbeitsplätzen sei ein Dauerthema.

Die Anzahl der Arbeitsplätze sei gestiegen, vor allem durch weitere Betriebsansiedlungen und Erweiterungen im Gewerbegebiet "Dürrenhölzle" und auch im neuen Gewerbegebiet "Wasen". Auch habe sich die Gemeinde aus der Finanz- und Wirtschaftskrise wieder sehr gut erholt.

Villingendorf habe darüber hinaus sein Gesicht durch viele Infrastruktur stärkende Maßnahmen, auch demografisch bedingt, angepasst. Dies geschah auch aufgrund von Investitionen im Bereich Kinder/Jugend und auch der Daseinsvorsorge, wie beispielsweise beim Engagement für die neue Arztpraxis und auch für den größer werdenden Anteil an Senioren.

In die erste Amtszeit von Gemeinderat Dieter Müller, von 2004 bis 2009, fiel unter anderem die Planung und Umsetzung der seniorenbetreuten Wohnanlage an der Breite und die Schaffung einer Begegnungsstätte für Jung und Alt, dem Senioren- und Bürgertreff.

Ein Projekt war auch der interkommunale Radweg von Villingendorf nach Rottweil. Der Radweg erfreue sich eines breiten Zuspruches. Erhebliche Investitionen wurden in die Kinderbetreuung getätigt.

Als Neumitglieder hätten sich Sylvia Singer, Jörg Schanz und Gisela Burger sehr schnell mit der vielfältigen Ratstätigkeit zu beschäftigen. Vor allem in Detailfragen, bei der Weiterentwicklung der familienfreundlichen Gemeinde, bei den vorschulischen, schulischen Betreuungsangeboten und auch beim Thema Seniorenangelegenheiten hätten sie sich intensiv miteingebracht.

Viel Arbeit, Fleiß, Stehvermögen und auch Sitzfleisch sei in den vergangenen Jahren gefragt gewesen. Die ausscheidenden Ratsmitglieder hätten mit Tatkraft, Weitblick, ortskundigem Wissen und hohem Verantwortungsbewusstsein im Gemeinderat für die Gemeinde gewirkt.

Bucher bat die vier Ehemaligen darum, sich nicht zurückzuziehen, sondern den Kontakt zur Gemeinde zu halten. "Agieren Sie auch weiter vermittelnd zwischen Bürgerschaft und Gemeindeverwaltung." Dieter Müller erhielt durch den Gemeindetag eine besondere Ehrung für zehnjährige Gemeinderatstätigkeit.