Die Erschließungsarbeiten im Neubaugebiet Stephanswäldle haben begonnen. Die Villingendorfer ließen sich von Ingenieur Martin Weisser auf den aktuellen Stand bringen. Foto: Schmidt Foto: Schwarzwälder-Bote

Neubaugebiet: Sonnenschein über dem "Stephanswäldle" / Kreisverkehr kommt erst im September

Von Anja Schmidt

Seit vier Wochen wird im neuen Baugebiet Stephanswäldle gebuddelt. Von den zügig voranschreitenden Arbeiten überzeugten sich die Villingendorfer Gemeinderäte vor Ort.

Villingendorf. "Das wird schön hier." Drei Villingendorfer Bürger begleiteten den Ratszug durch das Baugebiet. Vor allem einer machte aus seinem Herzen keine Mördergrube. Er schwärmte. Vom Blick auf das Stephanswäldle und die Felder, von der Nähe zum Einkaufsmarkt und vor allem von der südwestlich ausgerichteten Hanglage. Die Räte freilich blieben sachlich. Sie interessierten sich für Zahlen und Fakten, die ihnen Martin Weisser vom Ingenieurbüro Weisser und Kernl (Villingendorf) verdeutlichte.

Aber auch mit ihnen konnte einem warm ums Herz werden. Insbesondere angesichts der Interessenten. Schon während der Bebauungsplanphase zeichnete sich die Attraktivität des Baugebiets ab. Und die jüngsten Ergebnisse bestätigten sie. Für die 51 Bauplätze gäbe es 49 Vormerkungen, berichtete Kämmerer Michael Hardtmann.

Das Neubaugebiet Stephanswäldle wird über eine Ringstraße, ausgehend von der Neckarstraße erschlossen. Die ersten Spuren sind bereits sichtbar. Fünf Sackgassen werden von der Durchgangstraße abzweigen. Insgesamt weise das Straßennetz eine Länge von 700 Metern auf. Eine Schallschutzwand verbessert die Lärmsituation entlang der Kreisstraße.

Entwässerung hinterfragt

Intensiv hinterfragt wurde während des Rundgangs die Entwässerung des Gebietes. Für lediglich sechs Bauplätze ergäbe sich aufgrund der Höhenlage keine Möglichkeit, die Oberflächenentwässerung in die geplanten Retentionsflächen einzuleiten, sagte Weisser. Für das übrige Gebiet seien zwei Retentionsflächen vorgesehen, die über das vorhandene Grabensystem entwässert werden sollen.

Durch eine Volumenerweiterung könne auch Oberflächenwasser aus dem Außenbereich aufgefangen werden, so dass bei extremen Regen-Ereignissen zusätzliche Sicherheit gewährleistet sei. Durch die Anhebung des nördlichen gelegenen Feldwegniveaus sollen Schadensfälle, wie etwa noch vor einem Jahr, verhindert werden.

Beeindruckendes passiert auch unter der Erde. Allein die Wasserversorgungsleitung werde auf einer Länge von 1300 Metern verlegt. Das Gesamtleitungsnetz umfasse bis zu neun Kilometer, so Weisser. Hinsichtlich der Telekommunikationsversorgung bieten "Telekom" und "unitymedia" eine Vollversorgung mit Glasfaser bis ins Gebäude an, informierte Bürgermeister Karl-Heinz Bucher.

Auch die Anregung von Reiner Bantle wurde aufgegriffen, an verschiedene Haltungen der Schmutzwasserkanäle sogenannte Spülschächte vorzusehen. Geplant sei eine Bauzeit bis zum Ende des Jahres. Schreite das Arbeitspensum indes weiter so voran, könne schon früher damit gerechnet werden.

Der Bau des Kreisverkehrs beginne erst im September, abhängig von den Umbaumaßnahmen im Netto-Markt. Etwa sechs Wochen würden die Arbeiten für den Kreisverkehr in Anspruch nehmen, so Weisser. Davon müssten zwei bis drei Wochen mit einer Vollsperrung gerechnet werden.