Wissenswertes über Smartphones dürfen die Fünftklässler vom Gymnasium am Romäusring lernen. Foto: Cools Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Workshop zum Thema Smartphone und Whatsapp

VS-Villingen. 19 Uhr, die Hausaufgaben sind gemacht, die Vorbereitungen für den nächsten Schultag getroffen. Jetzt ist endlich Zeit, um das spannende Buch weiterzulesen. Doch die Schülerin vom Gymnasium am Romäusring kann keinen Satz richtig zu Ende lesen. Schon beim vierten Wort hat sie den Anfang vergessen. Schuld ist das ständige Blinken und Brummen ihres Smartphones, das Whatsapp-Nachrichten ankündigt. Sie könnte es einfach ausschalten oder auf stumm. Aber irgendwie will sie dann doch wissen, was Thema in der Klassengruppe ist. So schildert das Mädchen ihre Erfahrung beim Workshop rund um Facebook, Whatsapp, Smartphones und Co.

Ein Kurs zum richtigen Umgang mit dem Smartphone, wie es ihn nun am Gymnasium am Romäusring gab, scheint fast schon überfällig zu sein, schließlich jonglieren die Schüler mit Fachbegriffen wie "iOS", "Android" oder "Play Store" längst wie selbstverständlich.

Schulsozialarbeiterin Laura Vugrinec staunt auch nicht schlecht, als die Schüler die verschiedenen Handymarken zielsicher den passenden Bildern zuordnen. "Da kann ich auch noch was lernen", meint sie und gibt zu, dass sie gar kein Smartphone hat. Damit gehört sie in den Klassen 5c und 5d zur Minderheit. Bei 25 Schülern haben nur drei keins.

Für den Referenten Michael Weis vom Landesmedienzentrum ist das keine Schande, sondern eher wünschenswert. "So toll ist ein Smartphone nicht. Lasst Euch da Zeit", appelliert er an die Schüler. Weis ist jeden Tag an einer anderen Schule und klärt über das Smartphone, Apps und Sicherheit auf. So findet er es auch nicht verkehrt, wenn die Eltern einen Blick auf das Handy ihrer Kinder werfen wollen.

"Oft kennen die sich selber nicht so gut aus mit den Apps und schauen deshalb anfangs ein wenig häufiger über die Schulter", meint er. Da sollten Kinder und Eltern eine Vereinbarung treffen, mit der beide leben können.

Hier gehen die Erfahrungen der Klasse auseinander. Während eine Schülerin ihrer Mutter nicht einmal ihr Passwort verrät, darf ein anderer Schüler keine Youtube-Videos schauen oder bekommt sein Smartphone nur eine halbe Stunde pro Tag.

Heiß diskutiert werden in der 5 c zudem die Themen Fotos und Kettenbriefe. Weis erklärt zu Beginn erst einmal die Teile und Funktionen des Smartphones. Er hat den Schülern kleine Tablet-Computer mitgebracht, mit denen sie Fragen in die Whatsapp-Gruppe posten können.

Schnell merkt man, dass die Kinder kaum die Finger von den Tablets lassen können. Der Blick wandert immer wieder auf den Bildschirm. Da helfen nur klare Regeln, meint Weis. Nach 18.15 Uhr darf nun niemand mehr etwas in die Whatsapp-Klassengruppe schreiben. Darauf hat sich die 5 c geeinigt. Falls doch, wird der Betreffende vom Administrator aus der Gruppe entfernt. So soll der Abend wenigstens einmal dem Lesevergnügen oder anderen Hobbys gehören – ohne nerviges Blinken oder Vibrationsalarm.