In den Erbsenlachen (Bild oben) sind die Flüchtlinge mittlerweile aus den Gemeinschaftsunterkünften ausgezogen. Sofern kein öffentlicher Bedarf besteht, könnten die Wohnblöcke ab dem Herbst verkauft werden. Auch im Fürstenbergring kommen keine Flüchtlinge mehr unter. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Nur noch 130 Bewohner in den Gemeinschaftsunterkünften für Asylbewerber in Villingen

Zwei von vier Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises in Villingen stehen derzeit leer. Sie werden laut Verwaltung zum 30. September endgültig aufgegeben.

Villingen-Schwenningen. Der Trend hält weiter an: In Villingen werden immer weniger Flüchtlinge in Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises untergebracht. Seit wenigen Wochen ist zudem klar, dass die Erstaufnahmestelle in der Dattenbergstraße zum 30. September schließen wird (wir haben berichtet).

Obereschacher Straße: Die dauerhaft eingerichtete Unterkunft am Rande von Villingen wird auch weiterhin bestehen bleiben. Sie wird bereits seit einigen Jahren genutzt. Derzeit kommen dort laut Angaben des Landratsamtes 57 Asylbewerber unter, möglich wäre eine Belegung mit 116 Personen.

Fürstenbergring: Schon seit längerem beschlossene Sache ist die Schließung der Unterkunft im Fürstenbergring. Mittlerweile haben alle Bewohner den Block verlassen, das Haus steht komplett leer. Bereits im April hatte das Landratsamt angekündigt, dass die Bewohner auf Juli hin nach Schwenningen in die Sturmbühlstraße umziehen werden. "Die Unterkunft wird spätestens zum 30. September von uns nicht mehr genutzt", so Heike Frank, Pressesprecherin des Landratsamtes.

Erbsenlachen: Die seit September 2014 vom Landratsamt angemieteten drei Wohnblöcke, von denen zwei in Benutzung waren und zwischenzeitlich bis zu 190 Flüchtlingen ein Dach über dem Kopf boten, stehen mittlerweile ebenfalls komplett leer. Auch hier ist die Schließung zum 30. September, wie Frank erklärt, bereits beschlossene Sache.

Seitens des Eigentümers, dem Bund, bestätigt man die Beendigung des Mietvertrags auf Ende Oktober. Claus-Jürgen Treutle von der Sparte Verkauf der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) erklärt: "Es findet dann zunächst eine Prüfung statt, ob öffentlicher Bedarf besteht." Dieser können sowohl von der Stadt als auch vom Land – beispielsweise hinsichtlich einer Unterbringung von Polizeistudenten – angemeldet werden. Sollte von öffentlicher Hand kein Bedarf bestehen, wird die Bima die Objekte verkaufen. "Es gibt auch schon diverse Anfragen", erklärt Treutle. Was letztendlich mit den Häusern geschieht, ist derzeit aber noch völlig offen.

Freiburger Straße: Quasi voll belegt ist hingegen die Unterkunft in der Freiburger Straße. Dort kommen 73 von möglichen 74 Personen unter. Die dortigen Gebäude werden laut Angaben des Landratsamtes zum Teil als Gemeinschaftsunterkunft genutzt und zum anderen für die Unterbringung von Personen, die im Zuge des Familiennachzugs hier ankommen. Ein Aufenthalt ist jedoch auf drei Monate begrenzt. Frank: "Zu möglichen weiteren Schließungen findet derzeit intern ein Abwägungsprozess statt."