Verein lässt Beraterinnen ausbilden

VS-Schwenningen. Dagmar Weinrich und Petra Herbrechtsmeier vom Tierschutzverein Schwenningen haben sich eine Woche an der Akademie für Tierschutz in München-Neubiberg ausbilden lassen. Die Akademie gilt als Ideenfabrik des deutschen Tierschutzbundes.

Das Ausbildungsprogramm war umfangreich. Die abschließende mündliche und schriftliche Prüfung wurde von Herbert Wohn, dem Ehrenpräsidenten des Bundesverbandes der beamteten Tierärzte, abgenommen. Beide Tierschutzaktiven haben damit den "Sachkundenachweis für Tierheimtierpfleger" erworben und fungieren im Auftrag des Tierschutzvereins als Tierschutzberater. Sie haben keine hoheitlichen Befugnisse. Sie haben aber die Aufgabe, Hinweisen auf Tierquälerei oder nicht artgerechte Tierhaltung nachzugehen. Sie haben die Tierhalter aufzuklären und etwaigen Missständen abzuhelfen.

Führt die angebotene Aufklärung und Beratung besonders auch wegen fehlender Mitwirkung des Tierhalters nicht zu einer artgerechten Tierhaltung, dann sind Dagmar Weinrich und Petra Herbrechtsmeier vom Tierschutzverein beauftragt, den Tatbestand dem Amtstierarzt zu melden, damit durch behördliche Maßnahmen den Tieren geholfen wird.

Praktische Erfahrungen liegen auch schon vor. In einem Fall wurde eine nicht artgerechte Kaninchenhaltung mitgeteilt. Die Überprüfung ergab, dass die Haltung der Langohren tatsächlich problematisch war. Ein viel zu kleiner Käfig, in einem zugigen Bereich des Gartens aufgestellt, kein Unterschlupf, kein Freilauf. Die Tierhalterin zeigte sich einsichtig, nahm die Tiere erst einmal ins Haus und möchte einen weiteren Käfig beschaffen. Nach Ablauf einer gewissen Frist werden die Abmachungen überprüft.

In einem anderen Fall standen Kaninchen als Haustiere auf dem Wunschzettel für Weihnachten. Den Eltern und ihren zwei Kindern wurde geschildert, wie eine richtige Kaninchenhaltung auszusehen hat. Der Weihnachts-Wunschzettel wurde daraufhin geändert, die Kaninchen wurden gestrichen.