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Ausbildung:

Zum Stichtag am 31. Dezember wurden im Bezirk der Handwerkskammer Konstanz 1707 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Das sind 3,14 Prozent mehr als im Vorjahr.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Die Landkreise Tuttlingen verzeichnen mit 10,2 Prozent und Konstanz 8,8 Prozent ein deutliches Plus. Die Ausbildungssituation in den übrigen Landkreisen des Kammerbezirks verzeichnet man einen Rückgang: Schwarzwald-Baar (Minus 0,6 Prozent), Rottweil (Minus 2,2 Prozent) und Waldshut (Minus 1,4 Prozent). Ein Blick auf die Berufsgruppen zeigt für die Verantwortlichen bei der Handwerkskammer einen erfreulichen Zuwachs im Nahrungsmittelhandwerk von 32,4 Prozent. Demnach konnten vor allem wieder deutlich mehr Bäckerlehrlingen gewonnen werden. Ein deutliches Plus ist auch in der Berufsgruppe Gesundheit/Chemie (12 Prozent), insbesondere in den Berufen Zahntechniker und Friseur. Nahezu unverändert gegenüber dem Vorjahr sind die Berufsgruppen Bau (0,9 Prozent), Elektro und Metall (0,8 Prozent) und Holz (Minus 0,9 Prozent). Ein deutliches Minus ist nur bei den kaufmännischen Berufen (Minus 17,1 Prozent) zu verzeichnen, verantwortlich ist der weitere Rückgang der Auszubildenden für den Verkauf im Lebensmittelhandwerk.

Insgesamt zieht Handwerkskammerpräsident Gotthard Reiner jedoch eine positive Bilanz für das Ausbildungsjahr 2016: "Wir sind froh, dass unsere Nachwuchswerbung Früchte trägt und wieder mehr Jugendliche den Weg ins Handwerk gefunden haben. Inzwischen spricht sich herum, dass wir nicht nur Alternativen, sondern auch Perspektiven zu bieten haben. Jugendliche setzen auf eine gute Ausbildung als solider Basis und sehen ihre Entwicklungsmöglichkeiten im modernen Handwerk."

Jugendlichen, die derzeit auf der Suche nach einer Lehrstelle sind, rät Sabine Schimmel, Fachbereichsleiterin für Bildung und Ausbildungsberatung der Handwerkskammer Konstanz, den direkten Weg zu nehmen: "Einfach beim Handwerksbetrieb um die Ecke nachfragen und in einem Praktikum Beruf und Betrieb kennenlernen – das ist für beide Seiten nach wie vor die beste Grundlage für den Start in die Ausbildung", sagt sie.

Die Ausbildungsplatzbörse der Handwerkskammer Konstanz verzeichnet derzeit über 370 freie Lehrstellen für den Start des neuen Ausbildungsjahres im Herbst. Am häufigsten gesucht werden Auszubildende in den Berufen Elektroniker, Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Friseur, Augenoptiker und Zimmerer. Aber auch, wer sich als Bäcker, Maler, Schreiner oder im Fachverkauf für das Lebensmittelhandwerk ausbilden lassen möchte, findet in der Region noch viele offene Stellen.

Fündig werden Jugendliche auch mit dem bundesweiten Lehrstellenradar. Die kostenlose App gehört bei vielen Schülern schon ganz selbstverständliche auf das Smartphone. Gerade kam ein Update heraus, das die Suche nach freien Lehrstellen und Praktikumsplätzen noch einfacher macht: Einfach ein Suchprofil mit interessanten Berufen, Ort und Umkreis angeben, dann kommen die Angebote automatisch aufs Handy. Wer noch gar nicht weiß, wohin die berufliche Reise gehen soll, kann sich bei den bald startenden Ausbildungsmessen in der Region Anregungen und Unterstützung holen: Beispielsweise bei der "Jobs for Future" , die noch bis zum morgigen Samstag läuft oder bei den Job days in vom 6. bis 7. April in Singen sind auch die Ausbildungsexperten der Handwerkskammer vor Ort und beantworten Fragen rund um Berufe, Chancen und Perspektiven im Handwerk.

Die beliebtesten Ausbildungsberufe 2016, auf Platz eins: Kfz-Mechatroniker (215 Azubis) gefolgt von Friseur (146), Elektroniker (141), Zimmerer (127) und Anlagenmechaniker SHK (118). Zum Bezirk der Handwerkskammer Konstanz, der die Landkreise Konstanz, Schwarzwald-Baar, Tuttlingen, Rottweil und Waldshut umfasst, gehören rund 12 000 Handwerksunternehmen mit über 70 000 Beschäftigten und 5000 Auszubildenden.

Auf der Jobs for Futuer ist auch die Agentur für Arbeit zu finden. Mit Stand Februar vermeldet Pressesprecher Klaus Helm für den Schwarzwald-Baar-Kreis 1537 offene Ausbildungsstellen, dem stehen 831 gemeldete Bewerber gegenüber. Eingeteilt sind dies Ausbildungsplätze in neun Gruppierungen. Für den Bereich Land-, Forst-, Tierwirtschaft und Gartenbau sind es 18; in Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung 579; Bau, Architektur, Vermessung und Gebäudetechnik 104; Naturwissenschaft, Geografie und Informatik bietet 24, Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit 94; Handel, Vertrieb und Tourismus 376; Unternehmensorganisation Buchhaltung, Recht und Verwaltung 235; Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung 98 sowie Geisteswissenschaften, Kultur und Gestaltung 9. Wie viele der Stellen bereits besetzt, dazu kann im Moment keine Angabe gemacht werden. Insgesamt ist die Situation für die Bewerber als gut zu bezeichnen.