34-Jähriger muss sich vor Gericht verantworten. Verkauf sollte EIgenkonsum finanzieren. Waffen gefunden.

Villingen-Schwenningen - Ein 34-jähriger Mann aus dem Raum VS hat vor dem Landgericht Konstanz eingeräumt, im Juli rund 300 Gramm Amphetamin sowie kleinere Mengen von Ecstasy und Marihuana in seiner Wohnung aufbewahrt zu haben. Mit dem Verkauf eines Teils der illegalen Drogen habe er seinen Eigenkonsum finanzieren wollen.

Bei einer Wohnungsdurchsuchung im Juli wurden neben den Drogen im Wohnzimmer eine kleine, funktionsunfähige Softairpistole, eine ungeladene Schreckschusspistole sowie ein Schlagring aus Metall und ein ausklappbares Messer gefunden.

Das Gericht hat den 34-Jährigen gestern zu zwei Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Zunächst hatte der ausgebildete Handwerker über seine eigene "Drogenkarriere" berichtet. Seine Einstiegsdroge war Alkohol. Im ersten Lehrjahr habe er aus Angst vor einem prügelnden Lehrherren angefangen, an den Wochenenden reichlich Bier zu trinken. Ein Jahr später fing er an zu kiffen, danach kamen Partydrogen dazu. Seine Ausbildung schloss er ab und bis vor zwei Jahren hat er, mit kleineren Unterbrechungen, immer gearbeitet. Dann kam eine große Krise, der Drogenkonsum erhöhte sich, bis ein Leben ohne Amphetamin und Marihuana "zum Runterkommen" nicht mehr vorstellbar war. Obwohl zwei einschlägige Vorstrafen in seiner Strafliste stehen, machte er weiter.

Die letzten beiden Jahre lebte er nach eigenen Angaben ausschließlich vom Drogenverkauf, mit dem er auch seinen eigenen Konsum finanzierte. Klamotten habe er sich bei Freunden "geschnorrt", gewohnt habe er bei den Eltern, die angeblich von seiner Problematik und seinen kriminellen Machenschaften nichts mitbekommen hatten.

Ein Polizeibeamter sprach von 29 Kunden, die sich im Frühjahr beim Angeklagten die Klinke in die Hand gegeben hätten. Der 34-Jährige behauptet, er habe ansonsten immer nur 100 Gramm bestellt. Nur dieses letzte Mal seien es 300 Gramm gewesen.

Als er die Amphetaminbase in seinem Badezimmer mit Streckmittel vermischte, stand die Polizei vor der Tür. Sie fand neben den Waffen und den Drogen auch eine Feinwaage, Verpackungsmaterial, ein Folienschweißgerät und Bargeld, das aus früheren Drogenverkäufen stammte.

Wie viel Amphetamingemisch der Mann aus der letzten Lieferung verkaufen wollte, erfuhr man nicht. Er selbst behauptete, ihm sei erst mal wichtig gewesen, selbst wieder etwas zu haben, denn er habe drei bis vier Gramm pro Tag konsumiert. Obwohl er sich nach der Kronzeugenregelung Strafmilderung hätte verschaffen können, verriet er keine Namen und keine weiteren Details über Lieferanten oder Kunden.

Von einem Polizeibeamten war zu erfahren, dass die Drogen aus Köln stammten und der Angeklagte wohl einen festen Kundenstamm aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis hatte.