Der Kreis hat kein Interesse, in diesem Gebäude in der Villinger Gol­denbühlstraße Flüchtlinge unterzubringen. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Steigende Zahlen: Sozialdezernent des Kreises führt Gespräche mit Umland-Gemeinden.

Villingen-Schwenningen - Die Flüchtlingszahlen steigen weiter. Trotz der angespannten Situation denkt das Landratsamt Schwarzwald-Baar nicht daran, das einstige Kripo-Gebäude im Goldenbühl als Flüchtlingswohnheim in Erwägung zu ziehen. Die Behörde führt derzeit Gespräche in Umland-Kommunen, um weitere Unterkünfte zu finden.

Und damit sind für Sozialdezernent Jürgen Stach vom Landratsamt auch Pläne einer Wohnungsverwaltung aus Bayern vorerst vom Tisch, die in dem ehemaligen und ziemlich heruntergekommenen Polizeigebäude Flüchtlinge unterbringen wollte. "Wir haben von diesen Plänen aus der Zeitung erfahren", sagt Stach . Bis jetzt, bekräftigte er, habe sich keiner der Planer mit dem Landratsamt in Verbindung gesetzt.

Lediglich der Stadt liege ein Antrag auf Umnutzung des Gebäudes in der Goldenbühlstraße 23/1 vor. "Doch wir haben nicht vor, hier derzeit oder in absehbarer Zeit als Betreiber einer Unterkunft aufzutreten." Aufgrund des jüngsten Asylkompromisses des Bundes wäre eine Umwidmung des fünfstöckigen Hauses nun durchaus möglich: Vor dem Kompromiss wäre die Adresse im Goldenbühl für eine Flüchtlingsunterkunft nicht in Frage gekommen, weil das einstige Kripo- Haus in einem Gewerbegebiet liegt. Doch nun ist eine solche Umnutzung unter bestimmten Voraussetzungen möglich.

Fakt bleibt jedoch für den Kreis: "Wir brauchen dringend Unterkünfte hier im Schwarzwald-Baar-Kreis. Da VS bislang einen Großteil der Unterkünfte anbietet (wir berichteten), neben den Heimen an der Obereschacher Straße , dem Erbsenlachen in Villingen und der Alleenstraße wurden jetzt auch in der Schuberstraße in Schwenningen die rechtlichen Voraussetzungen für eine weitere Unterkunft geschaffen", teilte Stach mit. Zusätzliche Möglichkeiten will man sich in den umliegenden Gemeinden erschließen. "Wir führen derzeit in mehreren Kommunen Gespräche."

Falls sich diese Pläne zerschlagen, soll das Goldenbühl-Haus auch weiterhin keine Option bleiben. "Wir haben Ausweichgebäude in VS an der Hand", ließ der Sozialdezernent wissen. Um welche Gebäude es sich handelt, wollte er offen lassen. Eines möchte Stach vermeiden: "Wir wollen auf alle Fälle verhindern, dass wir Turnhallen für Notunterbringungen beschlagnahmen müssen." So wie unlängst in Müllheim/Neuenbeurg geschehen.