Stiefkinder der Stadtbezirke? / Breuning: SPD und Grünen mangele es an Rückhalt für Dörfer

VS-Rietheim. Gemeinsam ist den kleinen Teilorten um die Großen Stadtbezirke Villingen und Schwenningen herum die Sorge um ihre Entwicklung in der Zukunft.

Die Teilorte fänden nicht die Anerkennung und Unterstützung der Verwaltungsspitze und von Teilen des Gemeinderates, wie sie es erwarten würde, so die häufig geäußerte Kritik.

Fraktionsmitglieder und Kandidaten der CDU für die Kommunalwahl trafen sich nun mit dem Ortschaftsrat Rietheim zu einer Aussprache. Sehr schnell war man bei dem Thema Bauplätze für die kleinen Teilgemeinden, mit der wichtigste Punkt für die Eigenentwicklung der Teilorte, wie sie einst in den Eingemeindungsverträgen zugesichert wurden. Nach einem "gewissen Druck" habe der Ortschaftsrat Rietheim zugestimmt, einen Förderantrag zur Untersuchung der innerörtlichen Entwicklung zu stellen. Allerdings berufen sich Ortsvorsteherin Gudrun Furtwängler und die Ortschaftsräte dabei auf die Zusage aus dem Amt für Stadtentwicklung, dass die drei Jahre Sperrzeit für neue Bauplätze nach der Untersuchung nicht unter allen Umständen eingehalten werden müssten. Fraktionsvorsitzende Renate Breuning meldete deutliche Zweifel an dieser Zusage an, zumal die Stimmung in der Verwaltung und auch bei SPD und Grünen im Gemeinderat nicht sehr positiv für die Teilorte sei.

Damit war man beim zweiten großen Anliegen der Teilorte: Die mangelnde Wertschätzung für die Arbeit der Ortschaftsräte, die auch der CDU-Vorsitzende Klaus Martin, selbst Ortsvorsteher in Obereschach, so empfindet. Das mache sich zum Beispiel bemerkbar, indem der Oberbürgermeister zwar zu jedem noch so kleinen Vereinsfest in den großen Stadtteilen komme, dass er aber bisher genau zweimal beim Ortschaftsrat gewesen sei – als er um die Zustimmung zur Gartenschau und die zu einem Zentralen Rathaus geworben habe – also für ihn bedeutende Punkte. Wie aber sähe es in diesen umliegenden Gemeinden aus, wenn sie nicht mehr über ihre eigenen Anliegen selbst bestimmen dürften? Man vergleiche nur einmal den Zustand der Sportanlagen in den Teilorten mit denen der Stadtbezirke. Im kleinen Ort fühle sich jeder Sporttreibende mit seinem Verein verbunden und sei gerne auch zu Eigenarbeit bereit, um die Anlage zu erhalten.

Klaus Martin betonte abschließend, dass Rietheim als ein Beispiel für die Teilorte stehe, dass man aber die Probleme von hier auf andere Teilort übertragen könne.