Bildung: Duelli-Meßmer: Es wird schon viel für Ökonomiewissen getan / Als Fach 2018

Das Thema Wirtschaft soll an den Schulen in VS stärker behandelt werden.

Villingen-Schwenningen. Durch die Globalisierung ist die Ökonomie ständig im Wandel. Aus diesem Grund ist es schon früh wichtig, sich mit verschiedenen ökonomischen Lebenssituationen zu befassen, um mögliche Konflikte lösen zu können. Schon seit einigen Jahren gibt es aufgrund dessen lebhafte Diskussionen darüber, ob die Wirtschaft als eigenständiges Fach an weiterführenden Schulen zur ökonomischen Früherziehung eingeführt werden sollte. Baden-Württemberg machte den Anfang. Seit 2016 steht das Fach "Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung", kurz WBS, auf einem gemeinsamen Lehrplan des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport, Baden Württemberg.

Ab der achten Klasse soll an Gymnasien das Fach unterrichtet werden, in den Realschulen bereits ab der siebten Klasse. Für die achten Klassen des Gymnasiums am Hoptbühl in Villingen taucht dieses Schulfach allerdings erst im Schuljahr 2018/19 auf. Bis dahin werden die wichtigsten wirtschaftlichen Punkte weiterhin in den Fächern Geografie und Gemeinschaftskunde behandelt.

Ob es neue Inhalte geben wird, sobald Wirtschaft als einzelnes Fach gelehrt wird, kann Simone Duelli-Meßmer, Rektorin des Gymnasiums am Hoptbühl, noch nicht sagen. "Sicherlich wird es auch neue Punkte geben, aber das meiste der Inhalte ist bereits in den Fächern Geografie und Gemeinschaftskunde enthalten", so die Rektorin. Die Wichtigkeit der Wirtschaft solle einfach unterstrichen werden und nur deswegen solle es nun als eigenständiges Unterrichtsfach geführt werden. Wer sich aber den Lehrplan genauer anschaut, dem fällt auf: Das neue Fach hält viele neue Informationen bereit. Neben der Förderung von Sozialer Kompetenz, sollen unter anderem ökonomische Problemsituationen analytisch gelöst, Ökonomie und Ökologie vereint und der Berufsweg besser geplant werden.

Neue Lehrer werde es für dieses Fach nicht geben, informiert Duelli-Meßmer weiter. "Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung" sollen Gemeinschaftskunde- und Geografielehrer mit einer Online- Zusatzausbildung für Wirtschaftsgymnasien übernehmen. Lehrer, die auch tatsächlich Wirtschaft studiert haben, werden demnach nicht neu eingestellt.

Laut der Rektorin werde ohnehin jetzt schon viel für das Ökonomiewissen der Schüler getan. In enger Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit werden Berufsorientierungen und Online-Tests angeboten. Zudem gäbe es verpflichtende Praktika, die anschließend durch Selbstreflexion ausgewertet werden können. Wie das Fach "Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung" bei den Achtklässlern ankommt und welche Inhalte tatsächlich vermittelt werden, wird das Schuljahr 2018/19 zeigen.