Auf ein Neues: Auch 2014 wird es während der närrischen Tage höchstwahrscheinlich eine Videoüberwachung geben. Foto: Polizei

Nach Rocker-Auftauchen: Gastronomen der Färberstraße in Villingen warten ab. Polizei beobachtet und setzt Kameras ein.

Villingen-Schwenningen - Das Wochenende verlief in der Färberstraße recht ruhig. Und die Ruhe weg haben auch erst einmal die Gastronomen: Nachdem vor kurzem auch viele Gäste eher verunsichert auf das Auftauchen von rund 40 Hells Angels in der Flaniermeile reagiert hatten, wollen die Färberstraßen-Wirte vorerst abwarten.

Wie bereits berichtet, waren Gastronomie-Mitarbeiter wie Gäste erheblich aufgeschreckt worden, als eine große Gruppe von Hells Angels in verschiedenen Lokalen der Färberstraße auftauchte. Da die Rockerclique, so berichten einige Betroffene dem Schwarzwälder Boten, sich seit Monaten immer wieder am Wochenende in der beliebten Straße aufhalten, sahen die Wirte Gesprächsbedarf. "Der harte Kern" setzte sich zusammen. Das Fazit: "Man will genau beobachten, wie sich das Ganze weiter entwickelt", fasst Domenico Wittkopf (Ott) zusammen "und auf keinen Fall Öl ins Feuer gießen".

Das Wochenende verlief ohne größere Vorkommnisse. Mitglieder der Rockergruppe Black Jackets sollen sogar auf die Aufforderung eines Wirtes ihre Jacken ausgezogen haben. Der Pächter wollte dem Vernehmen nach nicht, dass sich die anderen Gäste nicht mehr wohl in ihrer Haut fühlten. Nach dem dritten Januarwochenende wird man auch im Polizeipräsidium "schauen, wie es weiter geht und in der Färberstraße weiterhin verstärkt präsent sein", bemerkte Matthias Preiss, einer der Präsidiumssprecher.

Präsent sein heißt auch, dass es in diesem Jahr erneut eine Videoüberwachung in der stark frequentierten Altstadt-Straße wieder geben wird. Es wäre damit das neunt Jahr in Folge, dass zwei Videokameras installiert werden. Das Antragsverfahren durch das Polizeirevier Villingen sei zwar noch nicht ganz abgeschlossen. Aber "man kann davon ausgehen, dass die Videokameras wieder eingesetzt werden", so Preiss gestern, "um für eine Beruhigung in diesem Bereich zu sorgen. Das hat sich ja auch über die Jahre bewährt." Die Zahl der Straftaten sei spürbar zurück gegangen. Im Einzugsbereich des Präsidiums hat VS und damit der gesamte Schwarzwald-Baar-Kreis bezüglich dieser Kontrolle ein Alleinstellungsmerkmal. In keinem anderen Landkreis, weder in Tuttlingen, Rottweil, Freudenstadt noch im Zollernalb-Kreis gibt es bislang eine Videoüberwachung.