Sven Hinterseh (rechts) und Jürgen Roth wurden in ihren Ämtern bestätigt. Foto: Schück Foto: Schwarzwälder-Bote

Breitbandversorgung: Zweckverband bestätigt Vorsitzenden Sven Hinterseh und Stellvertreter Jürgen Roth

91 Millionen Euro Investitionsvolumen hat der Zweckverband Breitbandversorgung in den Wirtschaftsjahren 2016 und 2017 beschlossen. Das erklärte Geschäftsführer Jochen Cabanis.

Schwarzwald-Baar-Kreis. "Wir sind auf dem richtigen Weg, es ist eine tolle Sache", erklärte der Vorsitzende Landrat Sven Hinterseh während der Zweckverbandsversammlung am Mittwoch im Landratsamt. Wie sein Stellvertreter Jürgen Roth wurde er per Akklamation im Amt bestätigt.

Von den 91,6 Millionen Euro Investitionsvolumen sind bereits drei Millionen Euro realisiert. 35 Millionen sind im Bau und weitere Maßnahmen von 27 Millionen sollen in den nächsten drei Monaten starten, legte Cabanis dar. "Wir sind gerade am Anschluss für Furtwangen, dann wollen wir endlich St. Georgen anbinden", erklärte der Geschäftsführer. Zuletzt soll dann das Gebäude des Landratsamtes an der Humboldtstraße in Donaueschingen eingebunden werden. "Wir sind froh und dankbar, dass wir jede Woche eine Baufirma finden", sagte er. Extrem erfreulich sei, wie die Bürger reagierten: Die Anschlussquote lag 2016 schon zwischen 30 und 100 Prozent. "Die Tendenz in diesem Jahr ist steigend und liegt schon bei 50 Prozent", berichtete Cabanis. Den Gemeinden gebühre Dank für die Unterstützung.

So viele Fördermittel des Landes wie möglich abgerufen

Seit dem Start im Juli 2016 in Schonach wurden schon viele weitere Netze, unter anderem in Villingen-Schwennningen, Mönchweiler, Bräunlingen, Hüfingen, Tuningen, Blumberg und Donaueschingen in Betrieb genommen. Dieses Jahr ging es weiter mit Sunthausen, Biesingen, dem Gewerbegebiet Schwenningen Ost, Blumberg "Norden2", Zollhaus, Dauchingen Riesenburg, Bruggen, Wolterdingen, Pfaffenweiler, Schonach (2. Abschnitt) und Tuningen Aussiedlerhöfe. "Jede Woche kommen weitere hinzu", erklärte Cabanis.

Fördermittel des Landes habe der Zweckverband so viele wie möglich abgerufen. Seit 2015 waren es 13,5 Millionen Euro plus weitere 1,7 Millionen Euro, für die Unbedenklichkeitsbescheinigungen vorliegen. Im April erhielt der Zweckverband Förderbescheide in Höhe von mehr als 2,5 Millionen Euro.

Weitere Mittel in Höhe zwischen 1,3 und 1,5 Millionen Euro sollen noch in diesem Monat bewilligt werden. "Wir haben die meisten Fördermittel abgerufen", erklärte Cabanis selbstbewusst und bezifferte diesen Anteil auf 70 Prozent.

Wichtig sei der Kundenbetrieb. Natürlich könne jeder andere Betreiber das Netz "zu bestimmten geregelten Rahmenbedingungen" in Anspruch nehmen. "Wir haben schon erste Anfragen von Großkunden in Gewerbebetrieben", berichtete Cabanis.

"Mit der Glasfaser sind wir gerüstet für die Zukunft", betonte der Geschäftsführer. Sie ermögliche höhere Geschwindigkeiten ohne bauliche Veränderungen. Seit Mai erhielten alle bisherigen und neuen FTTB-Privatkunden eine deutlich schnellere Geschwindigkeit. Der gesamte Kreis werde versorgt, stellte Cabanis in den Raum. Mit den möglichen Geschwindigkeiten sei man anderen Anbietern überlegen.

Landrat Sven Hinterseh betonte, dass er die Digitalisierung des Schwarzwald-Baar-Kreises auch gegenüber der Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut bei deren Besuch sozusagen als Motto gewählt habe. "Sie war sehr beeindruckt", berichtete Hinterseh, der auch beim Treffen der Landräte in Donaueschingen Anerkennung für die erfolgreiche Initiative, den zukünftigen Anschluss des Kreises an das schnelle Internet sozusagen selbst in die Hand zu nehmen, erntete.

"Es wird einem in der Tat schwindelig, wenn man hört, welche Fördersummen abgerufen werden", erklärte er: "Wir sind ein Landkreis unter 35, es ist schon gut, dass wir schon mit Hochdruck unterwegs sind."