Der SPD-Ortsverein Friedrichsthal war zu Besuch in VS, wo er von Oberbürgermeister Rupert Kubon im Foyer des Franziskaners empfangen wurde (am Tisch von links): OB Kubon, SPD-Ortsvorsitzender von Friedrichstal Jörn Walter und Bürgermeister Rolf Schultheiß. Foto: Zimmermann

SPD: Sozialdemokraten der Partnerstädte tauschen sich aus. Friedrichsthal zählt 178 Asylbewerber.

VS-Villingen - Villingen und Friedrichsthal – zwei SPD-Ortsvereine tauschten sich aus – und auch Oberbürgermeister Rupert Kubon bezog bei dieser Gelegenheit klar Stellung.

Der SPD-Ortsverein Friedrichsthal im Saarland hielt sich am Wochenende zu einem Besuch in der Partnerstadt VS auf. Natürlich war es ein auch ein Besuch zur Pflege der Städtepartnerschaft, diente aber auch zu einem Austausch unter politischen Freunden, wie es OB Rupert Kubon und Bürgermeister Rolf Schultheis zum Ausdruck brachten. Es sei ein Austausch darüber, wie man in schwieriger Zeit Politik gestalten kann, in der den Parteifreunden der Wind voll ins Gesicht bläst.

Dabei habe man durchaus etwas vorzuweisen, erklärte OB Kubon. Er vermisst oft, dass man klar für die Positionen steht, für die man angetreten ist. Sie wie ein Fähnchen sich immer wieder anders disponiert in den Wind stellt. So gebe man kein gutes Bild ab. In einer Welt, die scheinbar aus den Fugen gerät, ob bei ökonomischen, bei sozialen Themen oder beim Zuzug, müsse man mit klarer Linie antreten, auch wenn dies nicht jedem gefalle.

"Wir haben im Grunde genommen kein Flüchtlingsproblem, weder im Bund noch in der Stadt", sagte Kubon, "denn unter einem Prozent der Bevölkerung sind Flüchtlinge". Es sei Aufgabe der Solidarität, Menschen in Not zu helfen. Allerdings, machte Kubon unmissverständlich klar, "wir erwarten die Einhaltung unserer Regeln". Darüber hinaus steht OB Kubon für die Forderung nach einem Einwanderungsgesetz, weil es auch zu uns kommende Menschen gibt, für die das Asylrecht der falsche Weg ist. Darüber höre er in der Partei zur Zeit wenig.

Kubon ist überzeugt, wenn man eine klare Linie vertrete, dann entscheiden sich auch die Wähler für einem.

In Friedrichsthal kämen auf 10 300 Einwohner 178 Flüchtlinge, ergänzte Bürgermeister Rolf Schultheis. "Die fallen gar nicht auf", sie hätten zum Teil auch Familienanschluss und, "Betrüger gibt es überall". Schultheis merkte an, dass die SPD in Friedrichsthal kommunalpolitisch wohl einiges besser gemacht hat, als die Partei im Bund oder in den Ländern, denn man werde gewählt. Villingen hatte 1935 im Zuge der Saarabstimmung die Patenschaft mit der Bergbaustadt Friedrichsthal-Bildstock übernommen, zwei Jahre später wurde Städtepartnerschaft offiziell besiegelt. Das Programm für die Gäste aus dem Saarland wurde vom SPD-Ortsverband VS organisiert. Als kleines Gastgeschenk gab es Säckchen aus Grubensalz und schwarze Bergmannsseife, die aber nicht abfärbt oder schwarz macht, wurde verschmitzt hingewiesen.