Wenn am Wochenende nicht das sportliche Chaos über die Wild Wings hereinbricht, dürfte Dave Chambers in der kommenden Woche offiziell zum neuen Cheftrainer ernannt werden. Foto: Eibner

Nürnberg kommt: Wild Wings am Freitag daheim unter Druck. 600 Fans fahren Sonntag mit nach Köln.

Die Wild Wings stecken in schwierigen Zeiten. Jeder Punkt ist für den Tabellenvorletzten der DEL wichtig, um vielleicht doch noch den Pre-Play-off-Zug zu erreichen. Auch die Trainerfrage ist noch nicht geklärt. Am Freitag (19.30 Uhr) geht es daheim gegen Nürnberg – am Sonntag (14.30 Uhr) spielen die Schwenninger in Köln.

Die Trainerfrage. Am Wochenende betreut weiterhin der 74-jährige Interimscoach Dave Chambers das Team. Aber die Anzeichen verdichten sich, dass die Wild-Wings-Geschäftsführer Thomas Burger und Michael Werner, sollte die Mannschaft gegen Nürnberg und in Köln eine stabile Entwicklung aufzeigen, mit Chambers als Cheftrainer bis zum Saisonende weitermachen. Eine Entscheidung in der Trainerfrage wird zu Beginn der kommenden Woche erwartet. Der Hintergrund: In den Bereichen Trainer, Manager und Mannschaft sehen die Verantwortlichen der Wild Wings einen Neuaufbau im Frühjahr. Einen externen, anerkannten Trainer nur für die restlichen vier Saisonmonate zu engagieren, ist nahezu unmöglich. Mit der Variante "Dave Chambers" könnten sich die Wild Wings neue Zeit für ihre Zukunftsplanungen schaffen. Fakt ist nämlich auch, dass einige der Trainerkandidaten, die zukünftig ins Profil der Schwenninger passen würden, ab März oder April wieder auf dem Markt wären. Geschäftsführer Michael Werner bestätigte gestern diese Gedankengänge hinter den Kulissen.

Eine Respektperson. Für Dave Chambers wäre es kein Problem, die Saison in Schwenningen zu Ende zu führen. Aber ein "starker" Assistenztrainer soll ihn dann unterstützen. "Namen habe ich bereits im Kopf, aber erst einmal gilt es natürlich, die Entscheidung der Gesellschafter abzuwarten", betont Chambers. Die Mannschaft sieht in ihm eine "absolute Respektperson", so Thomas Pielmeier. Der Stürmer gibt auch zu bedenken, "dass ein neuer Trainer erst einmal Anlaufzeit hier bei uns benötigen würde". Diese Zeit hat das Team in diesen wichtigen Wochen aber überhaupt nicht.

Viele Einzelgespräche. Die schwache aktuelle Form von Hoffnungsträgern wie Jon Matsumoto, Kyle Greentree, Morten Green oder Ashton Rome ist sowieso nicht am Trainerthema festzumachen. Hier liegen die Gründe vielfältig tiefer. Manager Alexander Jäger führt mit den "Sorgenkindern" derzeit intensive Gespräche und ist nach wie vor überzeugt davon, "dass die Jungs viel mehr können, als sie zeigen. Ich bin zuversichtlich, dass sie sich gegen Nürnberg wieder steigern werden". Wer heute im Tor spielt, will Dave Chambers kurzfristig entscheiden. "Wir schauen nicht so sehr auf Nürnberg, sondern vielmehr darauf, dass wir unsere optimale Leistung abrufen", so der Kandier, "dann kommen auch gute Ergebnisse".

Sonderzug nach Köln. Das einzige Mal in dieser Saison werden die Wild Wings am Sonntag nach Köln von einem Fan-Sonderzug begleitet. Über 600 wollen mitfahren.