Wenn die "alten" Freunde wieder aufeinandertreffen: Solche Szenen zwischen Schwenningen und Mannheim sind heute Abend sicherlich in der SAP Arena nicht ganz ausgeschlossen. Foto: Sigwart

600 Fans begleiten Wild Wings am Freitag zum Derby nach Mannheim. Uwe Krupp polarisiert.

Trainersuche in Schwenningen hin oder her – Freitagabend (19.30 Uhr) rückt allein das zweite Saisonderby zwischen Mannheim und den Wild Wings in den Fokus. Am Sonntag (16.30 Uhr) haben die Neckarstädter gegen Schlusslicht Straubing ihr nächstes Heimspiel.

Etwas lockerer. Es ist schon manchmal krass in diesem Geschäft, wie schnell sich die Dinge verändern. Freitag um 10.30 Uhr auf dem Schwenninger Eis. Der 74-jährige Dave Chambers dreht in der Trainingseinheit richtig auf, genießt es offenbar, nun die Verantwortung zu tragen. Manager Alexander Jäger, der offiziell auch ein Interimstrainer ist, erklärt die Rollenverteilung: "Ich bin jetzt eher der Assistenztrainer und unterstütze Dave einfach."

Die Stimmung im Team hat sich nach dem Sieg in Nürnberg gelockert. "In unserer Situation war er sehr wichtig. Dafür hat die Mannschaft auch kämpferisch alles getan", freut sich Dave Chambers. Und er freut sich genauso auf das zweite Derby heute in Mannheim. "Wir werden mit viel Respekt beim Spitzenreiter antreten, aber wir werden ganz sicher nicht ängstlich agieren.

Klar ist jedoch, dass wir gegen die Adler vieles gut machen müssen, um dort eine Chance zu haben." Wer heute im Schwenninger Tor steht? Vieles deutet wieder auf einen Wechsel hin. Ob tatsächlich Dimitri Pätzold zwischen die Pfosten zurückkehren wird, entscheidet Dave Chambers jedoch kurzfristig.

Der 12. Oktober. Es war der Tag des triumphalen 5:2-Sieges des Außenseiters gegen die Adler. Die Schwenninger Arena wurde damals zu einem wahren Tollhaus – viele Zuschauer sahen die große "Party" der Wild Wings auch via TV.

Fluch und Segen. Aber dieser Sieg war vor fünf Wochen auch Segen und gleichzeitig Fluch für das Schwenninger Team. Man rückte zwar für einige Tage deutschlandweit in den Eishockey-Fokus, doch die Spieler waren danach überzeugt, dass sie nun mit jedem DEL-Gegner spielerisch mithalten können. Wohin dieser Trugschluss in den folgenden Wochen führte, ist bekannt. "Der Schwenninger Sieg war damals nicht unverdient. Sie haben die eigenen Gesetze eines Derbys, die wichtigen Momente, eben für sich konsequent genutzt. Nein, wir haben sie damals nicht unterschätzt", sagte gestern Adler-Manager Teal Fowler im Blick auf die heutige "Revanche". Die Badener werden auf ihren verletzten Angreifer Jamie Tardif verzichten müssen, dafür kehrt Frank Mauer ins Team zurück.

Der Hype um Uwe Krupp. Vielfältig wurde gestern darüber berichtet, dass ein Engagement von Uwe Krupp in Schwenningen möglich sei. Bei den Wild-Wings-Fans gibt es zur Stunde kein anderes Thema mehr. Der Ist-Stand liest sich aber nüchtern: Manager Alexander Jäger hat zwar in einem ersten Gespräch mit dem früheren Kölner Coach die Eckdaten aufgenommen. "Doch die Vorstellungen und Zahlen aus diesem Gespräch", so Geschäftsführer Michael Werner vielsagend, "sind genau so, wie wir es erwartet haben". In der kommenden Woche wollen die Schwenninger Verantwortlichen generell in der Trainerfindung einen Schritt weiter sein.