Aufgrund der Personalknappheit bekam Wild-Wing-Nachwuchsspieler Jonah Hynes (vorn; hier gegen Wolfsburgs Jeffrey Likens) einiges an Eiszeit. Foto: Sigwart

Eishockey: Schwenninger Rumpfteam wehrt sich tapfer gegen Wolfsburg. Neuer Spieler kommt.

Die personell sehr geschwächten Wild Wings (sechs Spieler fehlten) haben gestern ihr Heimspiel gegen Wolfsburg mit 0:2 verloren. Kämpferisch haben die Gastgeber alles gegeben, doch dies reichte gegen den Play-off-Anwärter nicht. Nach dem Straubinger Sieg sind die Neckarstädter allerdings nun zum ersten Mal in dieser Saison DEL-Letzter.

Der Schwenninger Trainer Dave Chambers attestierte seinem Team einen guten Job in der Defensive, "aber nach vorne hin haben wir bei sechs fehlenden Spielern natürlich zu wenig Druck entwickeln können. Ich bin sehr traurig, dass wir jetzt auf dem letzen Platz stehen."

Bei den Schwenningern waren in personeller Hinsicht vor dem Spiel alle Dämme gebrochen. Bereits in den Tagen vor der Heimpartie hatte ja festgestanden, dass mit Philipp Schlager, Nick Palmieri, Ashton Rome und Simon Danner gleich vier Angreifer fehlen. Dann musste kurzfristig Jon Matsumoto aufgrund einer Oberkörperverletzung passen – und Kapitän Sascha Goc war wegen eines grippalen Infekts auch nicht einsatzfähig. Die Schwenninger Verantwortlichen hatten deshalb am Freitagvormittag beim Kooperationspartner Freiburg angerufen, um den jungen Stürmer und Förderlizenspieler Steven Billich loszueisen. Dieser bekam vorab als Einsatzprämie sogar noch einen Tankgutschein in Aussicht gestellt. Im Gegenzug wird Mirko Sacher am Sonntag bei den Freiburgern in der Oberliga aushelfen.

Billich und der Wild-Wings-Nachwuchsspieler Jonah Hynes, die eigentlich als Joker vorgesehen waren, erhielten von Beginn an gegen Wolfsburg einiges an Eiszeit. Im Tor stand gestern bei Schwenningen Dimitri Pätzold, der eine gute Leistung bot. Die Wolfsburger hatten in der Schwenninger Arena schon mit einer Drucksituation klarzukommen, denn in den letzten zehn Spielen hatten sie nur zweimal gewonnen und waren aus den ersten sechs Play-off-Plätzen gerutscht.

Bei den Gästen waren die kanadischen Stürmer Voakes und Aubin nicht dabei, ebenso Stürmer Mayer und Verteidiger Wurm.

Die Grizzly Adams machten gegen einen derart geschwächten Gegner das einzig Richtige: Sie spulten von Beginn an konzentriert und spielerisch überzeugend ihr Pensum herunter. Furchner (3.) und Polaczek (11.) brachten die Gäste mit 2:0 in Führung.

Im zweiten Drittel konnten die Wild Wings mitspielen, hätten bei einem 5:3-Überzahlspiel auch den Anschlusstreffer schaffen können. Doch mit der 2:0-Führung der VW-Städter ging es in den Schlussabschnitt.

In den letzten 20 Minuten versuchten die Norddeutschen zunächst, mit viel Druck eine Resultatsverbesserung zu erzielen, aber die Wild Wings konnten sich befreien. Die Gastgeber besaßen noch ein, zwei Chancen und konnten unter dem Strich die Niederlage unter diesen ganzen negativen Personal-Umständen in einem akzeptablen Rahmen halten. Aufgrund der Personalmisere werden die Schwenninger in der kommenden Woche noch einen ausländischen Spieler verpflichten.

Schwenninger Wild Wings – Grizzly Adams Wolfsburg 0:2 (0:2, 0:0, 0:0). Tore: 0:1 Furchner (2:49), 0:2 Polaczek (10:45/5:4). Strafen: Wild Wings: 6. Wolfsburg: 6. Schiedsrichter: Lennart (Kassel)/Schukies (Herne). Zuschauer: 2661 (darunter vier Gästefans).