"Viele schaffen mehr" heißt das Motto, mit dem (von links) Stefan Kurth, Jürgen Rumrich und Dennis Heitzmann von den Wild Wings sowie Jürgen Findeklee und Gert Oßwald von der Volksbank auf Unterstützung hoffen. Foto: Hennings

Neue Crowdfunding-Aktion kommt Nachwuchs zugute. Verein will insgesamt 30.000 Euro generieren.

Villingen-Schwenningen - Fördern die Wild Wings ihren Nachwuchs nicht im vorgeschriebenen Umfang, drohen hohe Geldstrafen. So will es das neue sogenannte Fünf-Sterne-Konzept der Deutschen Eishockey Liga (DEL), das seit dieser Saison in Kraft ist, um den Eishockeysport in Deutschland in der Breite und der Spitze zu stärken. Die dadurch steigenden Kosten stellen den Bundesligisten aus Schwenningen vor eine Herausforderung. Immerhin fallen pro Jugendspieler des Vereins jährlich im Schnitt 3000 Euro an, egal ob für die Ausrüstung, Busfahrten zu Auswärtsspielen, Nachwuchstrainer oder Internatskosten. Bei 200 Kindern und Jugendlichen, die in sechs Mannschaften für die Wild Wings aufs Eis gehen, kommt da ganz schön was zusammen.

Der Verein – die Nachwuchsabteilung ist nicht den Wild Wings, sondern mit einem Budget von fast 600.000 Euro dem SERC angegliedert – muss deshalb neue Wege gehen, um die Kosten tragen zu können. Eine neue Idee ist das sogenannte Crowdfunding, ein Prinzip in dem auch "der kleine Mann" die Möglichkeit hat, zu spenden. Frei nach dem Motto: Jeder Euro hilft! In Zusammenarbeit mit der Volksbank Donau-Neckar hat der Verein eine solche Aktion ins Leben gerufen mit dem Ziel, 30.000 Euro für den Nachwuchs zu generieren. Diese läuft bis 3. Januar 2016.

"Wir kommen irgendwann an den Punkt, an dem wir die Kosten nicht mehr alleine stemmen können", erklärt Dennis Heitzmann vom Marketing der Wild Wings gestern bei der Vorstellung des Projekts in Tuttlingen. Da es der klare Wunsch des Bundesligisten und des Sponsors Volksbank ist, dass auch künftig viele Spieler den Sprung aus der Schwenninger Jugend in den Profibereich meistern, haben sie sich hierfür zusammengetan. Plattform des Crowdfundings ist die neue Initiative "Viele schaffen mehr" der Volksbank, die Vereinen aus der Region unter die Arme greift.

Fans der Wild Wings sind also aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen und so den Eishockey-Nachwuchs zu unterstützen. Möglich ist eine Spende ab einem Euro. Wer 20 Euro bezahlt, wird bei einem Heimspiel namentlich auf dem Videowürfel genannt, ab 50 Euro darf er auf der neuen Spendentafel in der Helios-Arena unterschreiben. Nach oben sind natürlich keine Grenzen gesetzt. Wer deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen möchte, bekommt ab 3000 Euro als Dank ein Treffen mit einem Bundesligaspieler. Der Clou: Kommen die 30.000 Euro bis Anfang des neuen Jahres nicht zusammen, erhält jeder Spender sein Geld zurück.

"Mit dem Crowdfunding bauen wir unser Vereinsförderkonzept weiter aus, mit dem 2015 bereits 244 Vereine mit 80.000 Euro unterstützt wurden", sagt Jürgen Findeklee, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Donau-Neckar. 400 bis 500 Nutzer befänden sich täglich auf der Webseite www.viele-schaffen-mehr.de, auf der für die Vereine aus der Region, so auch die Wild Wings, gespendet werden kann. Vereine können sich dort auch darum bewerben, ebenfalls in die Liste aufgenommen zu werden, wie das bislang der TV Immendingen getan hat. Die Wild Wings setzen also auf die Unterstützung ihrer Anhänger. Der Anfang ist vielversprechend: 16 Tage nach Beginn der Aktion sind bereits 7750 Euro zusammengekommen.