Da war die Welt der Wild Wings noch in Ordnung: Nick Palmieri jubelt über seinen Treffer zum 1:0. Foto: Sigwart

Eishockey: Gegen Mannheim früh zwei Spieldauerstrafen. Letztes Derby der Saison. Mit Video.

Villingen-Schwenningen - Vor 6.033 Zuschauern haben die Schwenninger Wild Wings am Sonntagabend das vierte und letzte Derby in dieser Saison gegen Mannheim mit 1:5 verloren. Die Gastgeber wurden im ersten Drittel durch zwei Spieldauerstrafen von Danner und Rome früh pesonell geschwächt.

"Das war nicht clever von uns. Wir hatten sowieso nur noch mit neun Stürmern begonnen", kritisierte nachher auch Schwenningens Trainer Dave Chambers. Adler-Coach Geoff Ward hatte ebenso "einen verrückten Start" gesehen. "Dann hat aber unser Powerplay sehr gut funktioniert und uns den Sieg gebracht."

Das Handicap der Wild Wings, in den ersten acht Minuten mit Simon Danner und Asthon Rome (beide SpielAkteure zu verlieren, war am Ende für den Außenseiter mit seiner dann nur noch kurzen Bank (Sean O’Connor, Philipp Schlager und Bernahrd Keil fehlten von vorneherein) zu groß. Die Adler hatten auf ihren verletzten Top-Spieler Glen Metropolit verzichten müssen – bei den Schwenningern war Verteidiger Rob Brown nach seiner Schulterverletzung wieder mit dabei.

Das erste Drittel steckte voller "Dynamit" und Emtotionen. Der Spitzenreiter kassierte gleich zwei Strafen. Als Verteidiger Reul nach Plachta gerade wieder von der Strafbank aufstand, gelang den Schwenningern durch Palmieri nach einem Schuss von Morten Green (4.) die frühe 1:0-Führung. Dann kam es zu den erwähnten, mitentscheidenden Spielausschlüssen. Die Strafe gegen Danner nach einem regulären Check gegen Reul war sehr unglücklich. Reul musste danach mit Verdacht auf Gehirnerschütterung aufhören (6.). Die Strafe gegen Rome (Check von hinten gegen Richmond im gegnerischen Angriffsdrittel/8.) war hinggen völlig unnötig. Die Gäste glichen in Überzahl prompt durch Foster (8.) aus.

Die Wild Wings wehrten sich weiter tapfer und hätten bis zur Drittelspause nach Chancen durch Jon Matsumoto und Thomas Pielmeier durchaus wieder in Führung gehen können.

Doch die Mannheimer wurden ab dem zweiten Spielabschnitt immer dominierender und gingen folgedessen durch Frank Mauer in der 28. Minute – erneut im Powerplay – mit 2:1 in Führung. Dessen Distanzschuss hatte Wild-Wings-Schlussmann Dimitri Pätzold kaum gesehen. Das dritte Mannheimer Tor fiel abermals in Überzahl (32.), als bei Schwenningen Bruce Caldwell seine Strafe abbrummte.

Der Rest des Derbys ist schnell erzählt. Der Tabellenführer verlor nicht mehr die Kontrolle über das Geschehen, schaffte durch Jochen Hecht (42.) und Jamie Tardif (57:29) noch das 5:1. Die Gastgeber kämpften zwar gut weiter, konnten aber in der Offensive keine Akzente mehr setzen.

In vier Derbys haben sich damit die Mannheimer dreimal gegen Schwenningen durchgesetzt. Durch die personellen Dezimierungen wartet nun auf die Wild Wings noch ein sehr kompliziertes Restprogramm in der DEL.

Mit Spannung wird in Schwenningen auch die baldige Bekanntgabe des neuen Trainers erwartet. Gestern in der Arena kursierte das Gerücht, dass Helmut de Raaf (derzeit noch Co-Trainer in München, wir berichteten) offenbar weiterhin sehr gute Karten hat.

Wild Wings – Mannheim 1:5 (1:1, 0:2, 0:2).

Tore: 1:0 Palmieri (3:12/5:4), 1:1 Foster (7:43/5:4), 1:2 Mauer (27:57/5:4), 1:3 Foster (30:03/5:4), 1:4 Hecht (41:54), 1:5 Tardif (57:29). Strafen: Wild Wings: 16 plus Spieldauerstrafen jeweils gegen Danner und Rome (6. und 8.) plus 10 Minuten für Palmieri (47.). Mannheim: 12. Schiedsrichter: Aumüller (Ottobrunn)/Zehetleitner ( (Zuschauer: 6033 (darunter 450 Mannheimer Fans).