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Wünsch dir was: Blick hinter Kulissen bei Schwenninger Eishockey-Profis. Mit Video

VS-Schwenningen - In der Schwarzwaldstube der Helios-Arena sammelt Dennis Heitzmann, Leiter Sponsoring und Hospitality bei den Schwenninger Wild Wings, seine jungen Besucher um sich und spricht über Zahlen.

Es geht um Geld, und die genannten Summen verfehlen ihre Wirkung nicht auf Nico und Tim Bauer aus Sulz, Daniel Molitor aus Rohrdorf, Marvin Manz aus Bisingen und Andreas Steidinger aus Villingen. Die fünf Jungen haben bei der alljährlichen "Wünsch dir was"-Aktion, die der Schwarzwälder Bote in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Schwarzwald-Baar veranstaltet, einen Besuch bei den Schwenninger Kufenflitzern gewonnen.

Vor dem Training gibt es eine Besichtigung mit Blick hinter die Kulissen.Die Kinder haben sich zünftig ausstaffiert: Trikots ihrer Lieblingsspieler, Schals und Kappen gehören dazu; Marvin hat sich das Logo des Vereins mehrfach vergrößern lassen und erhofft sich eine Unterschrift der Spieler. Alle waren schon öfter in der Helios-Arena und kennen sich aus.

Exakt 2154 Euro müssen im Schwarzwaldstüble pro Saison und Sitzplatz berappt werden. Dafür haben es die Besucher schön warm, allerdings fehlt ihnen der Blick aufs Spielfeld, sie gucken nämlich nur auf die Eislaufbahn. Tiefer in die Tasche greifen die VIPs in der Fürstenberg Lounge, wo die Saison 4500 Euro kostet. Die Nutzer können den Blick auf das Spielfeld der Profis genießen, Essen und Trinken sind in beiden Räumen im Preis inbegriffen, ebenso ein Sitzplatz im Stadion.

Untergrund bleibt während der Saison unangetastet

Über der Eisfläche  flammt jetzt die Beleuchtung auf, die ersten Spieler erscheinen und steuern vor Trainingsbeginn noch den Kraftraum an. Währenddessen lässt Heitzmann die Besucher einen Blick in den Security- und Erste-Hilfe-Raum tun und weist sie auf die Weihnachtshütten hin, an den sich die Fans beim nächsten Heimspiel stärken können.

Unten dreht der Eismeister auf seiner schweren Maschine die Runden und bereitet die Fläche für das Training vor. Vorbereitungen treffen auch die Profis, die sich mit Dehn- und Streckübungen warm machen. Sie springen auf Kästen, testen ihre Schnellkraft und kommen allmählich richtig in Fahrt. Jetzt müssen sie sich nur noch umziehen, dann kann es losgehen.

Noch vor den Spielern dürfen die Besucher auf das Eis. Es dauere, so Dennis Heitzmann, etwa eine Woche, um am Beginn der Saison das Eis zu produzieren. Es ist übrigens, anders als das Naturprodukt, ganz weiß, damit die Spieler – und auch die Fernsehzuschauer – die schwarzen Scheiben, die Pucks, besser erkennen können. Und wenn es während der Saison Veranstaltungen gibt, die nichts mit Eishockey zu tun haben, wird nicht etwa abgetaut: Eine Holzkonstruktion bildet einen zweiten Boden, der eisige Untergrund bleibt unangetastet.

Auf dem Spielfeld zischen die Profis über das Eis, schwingen die Schläger und knallen die Pucks Richtung Tor oder gegen die Banden. Auch Rangeleien, ganz wie in den regulären Spielen, gehören dazu. Immer wieder erhebt Trainer Pat Cortina die Stimme und gibt Anweisungen, lässt auch kritische Bemerkungen fallen. Es wird Englisch gesprochen, die Basis der internationalen Profis.

Das ist die Gelegenheit für die "Wünsch dir was"-Gäste, einen Blick in die Kabine der Spieler zu werfen. Zuvor gibt es einen Stopp bei Wolfgang Stegmann, der als Equipment-Manager auch für die Schlittschuhe zuständig ist. Jeder Spieler besitzt zwei Paar, die Stegmann auf ganz individuelle Art schleift, je nach Wunsch des Sportlers. Danach geht es durch den Aufenthaltsraum, wo ständig der Fernseher läuft und Spiele der amerikanischen NFL-Liga überträgt, und vorbei am Raum des Physiotherapeuten in die große Kabine, wo jeder seinen Sitzplatz hat.

Die Namensschilder sind nicht festgeschraubt, sondern nur angeklebt. "Der Trainer kann die Sitzordnung umstellen, damit nicht immer Verteidiger und Stürmer zusammenhocken", erläutert Heitzmann. Stöcke und Handschuhe reicht der Marketingleiter herum - erstgenannte, um deren verblüffend geringes Gewicht zu demonstrieren, letztere, damit sich die Besucher von der Feinfühligkeit überzeugen können, die die Handbekleidung trotz der dicken Polsterung ermöglicht.

Inzwischen ist das Training vorbei. Wild-Wings-Manager Jürgen Rumrich kommt vorbei und heißt die Kinder und ihre Begleiter willkommen. Alle stellen sich erwartungsfroh am Spielfeldeingang auf und warten auf ihre sportlichen Vorbilder. Die lassen sich nicht lange bitten, signieren Kleidungstücke und Fotos. Und auch Marvin bekommt auf seinem ausgedruckten Logo alle Unterschriften. Damit will er sein neues Zimmer schmücken. Ein passenderes Weihnachtsgeschenk kann es für einen Eishockeyfan eigentlich nicht geben.