Nürnbergs Keeper Jochen Reimer und Teamkollege Jason Jaspers stemmen sich SERC-Angreifer Ashton Rome entgegen. Foto: Sigwart

Schwenninger verlieren Saison-Start mit 1:3 gegen Nürnberg. Trotzdem: Kämpferische Leistung stimmt.

Die neue DEL-Saison ist eröffnet. Für die Schwenninger Wild Wings begann sie gestern im Heimspiel gegen Nürnberg vor 4087 Zuschauern mit einer 1:3-Heimniederlage.

Die kämpferische Leistung der Wild Wings stimmte – auch überwiegend die Defensivarbeit. Aber offensiv ging noch zu wenig. Trainer Stefan Mair bilanzierte: "Das war eine enge Kiste. Wir haben eine kompakte Mannschaftsleistung geboten, waren am Ende aber leider viel zu hektisch."

Die Gastgeber mussten kurzfristig doch auf Angreifer Sean O’Connor verzichten – bei Nürnberg musste sich gestern Ehliz Yasin einer Blinddarmoperation unterziehen.

Das erste Drittel (1:1) war ausgeglichen. Was die Ice Tigers spielerisch den Schwenningern voraus hatten, glichen diese durch viel Leidenschaft aus. Sensationell war die 1:0-Führung durch Wild-Wings-Neuzugang Jon Matsumoto (12.), dem gestern zusammen mit Sharp besten Spieler im Schwäne-Trikot. In einem Konter hatten viele mit einem Querpass auf Greentree gerechnet, doch die Nummer 10 hämmerte den Puck an Nürnbergs Goalie Jochen Reimer einfach ins Tordreieck. Die Franken antworteten in der 18. Minute mit dem nicht unverdienten 1:1. Reinprecht bediente den besten DEL-Torschützen der vergangenen Saison, Patrick Reimer, vorzüglich.

Im zweiten Drittel waren drei Minuten gespielt, als Matsumoto in Unterzahl fast das 2:1 gemacht hätte. Doch es kam anders. Die Gäste wurden immer überlegener – die Wild Wings verteidigten mit viel Einsatz. Dennoch fiel der zweite Treffer für Nürnberg in der 38. Minute nach einer feinen Einzelleistung von Kaufmann, der drei Gegenspieler in dieser Situation alt aussehen ließ.

Im Schlussdrittel war nicht zu übersehen, dass einige Schwenninger Spieler nicht die komplette Vorbereitung hatten mitmachen können. Der Akku war fast leer. Richtig schlecht war dann, wie die Wild Wings in den letzten drei Minuten noch ein doppeltes Überzahlspiel vergaben. Das empty-net-goal von Jaspers zum 3:1 war nur noch für die Statistik.

Morgen (16.30 Uhr) steht den Neckarstädtern in München ein schwerer Gang bevor. Die Etat-Könige der Liga mit zwölf Millionen Euro, Red Bull, sind Gastgeber. Der neue Coach Don Jackson will mit seinem runderneuerten Team die letztjährige schwarze Saison vergessen machen. Auf dem Meistertippzettel von Stefan Mair stehen die Red Bulls ganz oben. "Wir dürfen uns deshalb bei der Rollenverteilung in diesem Spiel nichts vormachen, müssen hinten sehr gut gegen München stehen."Wild Wings – Nürnberg 1:3 (1:1,0:1, 0:1) Tore: 1:0 Matsumoto (11:20), 1:1 Patrick Reimer (17:11), 1:2 Kaufmann (37:13), 1:3 Jaspers (59:59/6:5). Strafen: Schwenningen: 14. Nürnberg: 16. Schiedsrichter: Aumüller (Planegg)/ Osswald (Bad Wörishofen). Zuschauer: 4087 (darunter 50 Nürnberger Fans).