Der gegen München überragende Markus Janka verabschiedet sich von den Fans. Foto: Sigwart

Eishockey: Viele Emotionen beim letzten Heimspiel der Wild Wings. Burger kritisiert Ex-Manager Jäger.

Villingen-Schwenninger - "So hätten wir uns den Rest der Saison auch vorgestellt", brachte der überragende Goalie Markus Janka den 4:0-Sieg der Wild Wings gegen München auf den Punkt. Nur ein Spieler wurde nach dem letzten Heimspiel der Runde mehr von den begeisterten Fans gefeiert: Dan Hacker.

Hacker braucht Zeit. "Dan – du bist ein Schwenninger", ließen die Anhänger den Stürmer hochleben – wohl wissend, dass der gebürtige Kalifornier eventuell am Freitagabend zum letzten Mal in der Helios-Arena das Trikot der Wild Wings getragen hat. "Ich kann jetzt noch nicht sagen, was ich in der kommenden Runde mache. Sicher ist, dass ich innerhalb Deutschland nicht wechseln werde.

Ich werde in den kommenden Wochen in Ruhe und in Absprache mit meiner Familie eine Entscheidung treffen", gab Hacker nach dem Triumph gegen München preis. "Wir haben als Team echt gut gespielt. Das war auch ein schöner Abschluss für unseren Trainer Dave Chambers und für Markus Janka, der super gehalten hat", betonte der 33-Jährige. Weiter bestätigte Hacker, dass die Schwenninger ihn gerne halten würden. Janka-Abschied. Auch Markus Janka würden die Fans gerne weiter in der Neckarstadt sehen, doch den Goalie zieht es aus familiären Gründen wieder ins heimische Bayern. Gegen München stellte der bald 35-Jährige noch einmal sein großes Können unter Beweis. "Wir haben keinen Weg gefunden, Markus zu bezwingen", lobte auch Gästetrainer Don Jackson den Schwenninger Keeper, der am Ende 33 Torschüsse der "roten Bullen", darunter zahlreiche Hochkaräter, entschärfte. "Wie heute hätten wir uns die ganze Saison vorgestellt", stellte Janka später den Kampfgeist und die Leidenschaft seiner Mitspieler heraus. "Und wir haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore geschossen." Perfekt. In der Tat. Die Chancenverwertung, sonst einer der großen Schwächen der Wild Wings, war gegen München nahezu perfekt.

Nick Palmieri (4.) nutzte gleich die erste Möglichkeit, danach stellte der starke Jon Matsumoto mit einem Doppelpack (8./50.) – darunter ein Tor der Marke "Tor des Monats" – die Weichen für den dritten Heimsieg in Folge gegen Spitzenteams. Thomas Pielmeier (55.) war es schließlich vorbehalten, für die Entscheidung zu sorgen, an der auch die Youngster Steven Billich und Jonah Hynes mit je einem Assist maßgeblich beteiligt waren. Eine Lobeshymne. Auch Coach Dave Chambers lobte die "jungen Wilden" nach seinem letzten Heimspiel als Coach der Wild Wings ausführlich.

"Das war ein schöner Abschluss einer schwierigen Saison", zog der 74-Jährige schon mal eine Bilanz. Münchens Trainer Don Jackson hielt sich dann nach der "verdienten Niederlage" auch nicht lange mit einer Spielanalyse auf, sondern hielt eine Lobeshymne auf den früheren NHL-Übungsleiter. "Dave – du hast eine herausragende Karriere hinter dir. Ich wünsche dir alles Gute für die Zukunft", wusste Jackson ganz genau, dass Chambers die Partie gegen München nie vergessen wird. Deutliche Worte. Auch Thomas Burger schätzt die Arbeit des Trainerroutiniers sehr. Dies gilt aber nicht für Alexander Jäger, den geschassten Manager. "Ein Hauptproblem in dieser Saison war das fehlende Miteinander zwischen dem Trainer (Stefan Mair, Anm. d. Red.) und dem Manager (Alexander Jäger)", denkt der Geschäftsführer der Wild Wings Spielbetriebs GmbH.

Dabei schiebt er klar Alexander Jäger die Rolle des Schwarzen Peters zu. Man habe den früheren Manager bezahlt, dieser habe aber die Gegenleistung dafür nicht erbracht. Viel deutlicher kann man die "Arbeit" des Ex-Managers nicht kritisieren. Dennoch nimmt Burger auch Positives aus der insgesamt enttäuschenden Runde der Wild Wings mit. "Wir haben mit den Heimsiegen gegen Ingolstadt, Berlin und München immerhin ein Happy End geschafft." Nun hofft der Schonacher, dass es dem neuen Manager Jürgen Rumrich und dem zukünftigen Trainer Helmut de Raaf gelingt, eine schlagkräftige Truppe für die kommende Saison zusammenzustellen. Dabei soll verstärkt auf die Karte "junge deutsche Spieler" gesetzt werden. Zum Etat wollte sich Burger noch nicht äußern.