Die Fans der Wild Wings hoffen am Sonntag auf gerupfte Adler. Foto: Sigwart

700 Mannheimer kommen am Wochenende nach Schwenningen. Frust in Köln und Ingolstadt.

Zwar gab es gestern Vormittag noch rund 60 Tickets für das Derby zwischen Schwenningen und Mannheim (Sonntag, 17.45 Uhr/live bei ServusTV), doch nicht nur Wild-Wings-Sprecher Oliver Bauer geht davon aus, dass die Partie ausverkauft sein wird.

Unter den dann gut 6200 Zuschauern werden auch rund 700 Fans der Adler sein, die sich im Vorverkauf eine Karte sicherten. "Die Zusammenarbeit beim Ticketing verlief zwischen beiden Vereinen sehr gut", freut sich Oliver Bauer auf ein brisantes, aber hoffentlich friedliches Derby.

Doch bevor der Spitzenreiter, bei dem gestern Abend im Champions-League-Spiel in Prag Dominik Bittner (Grippe) fehlte, beim Tabellenneunten in der Helios-Arena gastieren wird, müssen die Wild Wings am Freitag (19.30 Uhr) beim Zwölften aus Düsseldorf ran. Fehlen werden weiter die verletzten Markus Janka und Stephan Wilhelm.

Unterdessen haben die Vorjahresfinalisten ERC Ingolstadt und Kölner Haie am achten Spieltag einen rabenschwarzen Tag erwischt. Titelverteidiger ERC Ingolstadt ließ sich fast zweistellig abschießen, Vizemeister Kölner Haie dümpelt auf dem vorletzten Tabellenplatz.

Sechs Monate nach der packenden Finalserie suchen die beiden Klubs verzweifelt nach ihrer Form und nach Wegen aus der Krise. "Es gibt noch keine Lösung, wir müssen uns da durcharbeiten", sagte Kölns Trainer Uwe Krupp nach dem 2:5 bei den Panthern aus Augsburg. Die vierte Niederlage in Folge schob der ehemalige Bundestrainer auf die Verletzungsmisere: "Wir brauchen nicht um den heißen Brei herumzureden: Die Probleme liegen in unserer Personalsituation begründet." Ganz so einfach wollten es sich die Spieler nicht machen. "Die Verletzten sind keine Entschuldigung für uns", sagte Kapitän John Tripp. Und weiter: "Wir haben uns das Loch, in dem wir stecken, selbst gegraben." Unterdessen haben die Haie den 21 Jahre alten Deutsch-Kanadier Nickolas Latta verpflichtet.

Meister ERC Ingolstadt hat zwar fünf Punkte mehr auf dem Konto als die Kölner, Krisenstimmung herrscht aber auch dort. Die peinliche 1:9-Klatsche bei den Nürnberg Ice Tigers brachte ERC-Trainer Larry Huras auf die Palme. "Wir müssen begreifen, dass wir keine Star-Truppe sind, sondern uns jeden Punkt hart erarbeiten müssen", wetterte der Kanadier. "Wenn wir nicht laufen und uns nicht bewegen, dann haben wir in dieser Liga keine Chance." Der glücklose Torhüter Timo Pielmeier hatte bereits nach 40 Minuten beim Stand von 0:5 Feierabend, doch es lag nicht allein an ihm. Beim neuformierten Titelverteidiger zeigte kaum jemand Gegenwehr. Nur Stürmer Patrick Hager nahm Coach Huras von seiner Kritik aus. "Hagi hat gezeigt, dass er auf und neben dem Eis ein Leader ist", sagte Huras. "Leider hatten wir nicht genügend solcher Spieler in unserer Mannschaft."