Schwenningens Nick Petersen (oben) kämpft mit Robert Bina um die Scheibe. Foto: Sigwart

Hart erkämpfter 4:2-Heimerfolg gegen Wolfsburg. Wende im Schlussdrittel. Am Sonntag kommt Köln.

Jede Negativ-Serie hat ein Ende – auch für den DEL-Neuling Schwenningen. Nach sieben Niederlagen in Folge bezwangen die Wild Wings nach einer vor allem kämpferischen starken Leistung gestern den Play-off-Kandidaten Wolfsburg daheim mit 4:2.

Schwenningens Trainer Stefan Mair freute sich für sein Team: "Die Jungs haben eine extreme Negativ-Serie durchmachen müssen. Sie haben heute viel Moral und einen großen Siegeswillen gezeigt."

Bei den Gastgebern pausierte wie erwartet der noch leicht angeschlagene Stürmer Tyler Beechey als überzähliger Ausländer.

Im ersten Drittel sah man allerdings die Unterschiede zwischen beiden Teams: Die Wild Wings versuchten ihre aktuellen spielerischen Defizite durch Kampf auszugleichen und machten dies gut – die Norddeutschen boten hingegen die bessere Spielstruktur an, waren in der Offensive zunächst auch griffiger.

Die Wild Wings besaßen in den ersten 20 Minuten gute Möglichkeiten durch Schlager (5.) und O’Connor (12.), doch deren Aktionen waren im Abschluss zu ungefährlich. Nachdem Gästecenter Rosa (15.) den Außenpfosten getroffen hatte, vollendete Aubin in Überzahl (17.) nach cleverer Vorarbeit von Rosa zum 1:0 für die Grizzlys. Zwei Minuten später unterlief Schwenningens Verteidiger Granath ein dicker Patzer – Milley sagte Dankeschön zum 2:0.

Etwas glücklich verkürzten die Schwenninger in der 26. Minute auf 1:2. Ein Schuss von Dronia war von O’Connors Fuß am derzeit besten Keeper der Liga, Sebastian Vogl, ins Wolfsburger Tor gerutscht. Die Neckarstädter erspielten sich aber nun mehr Spielanteile, konnten jedoch nur ganz wenige Chancen kreieren und gingen mit dem knappen Rückstand in die letzte Pause.

Im Schlussdrittel wurde der insgesamt große kämpferische Aufwand der Wild Wings endlich richtig belohnt. Nach einer Bankstrafe fiel im Powerplay der 2:2-Ausgleich (51.). Hacker hatte geschossen und Goc trickste Torhüter Vogl aus kurzer Entfernung aus. Eine Minute später schloss Lee einen guten Querpass von Rodman zum 3:2 ab. Die Wolfsburger fanden darauf keine Antwort mehr und mussten durch Hacker drei Sekunden vor dem Ende noch das 2:4 per empty-net-goal hinnehmen.

Eine personelle Neuigkeit für die neue Saison gibt es aus dem Schwenninger Lager: Stürmer Petersen ist bei München und Hamburg im Gespräch. Die Wild Wings können bei seinen Gehaltsvorstellungen jedenfalls nicht mehr mithalten. Morgen (14.30 Uhr) geht es für die Wild Wings daheim gegen Köln wahrscheinlich in einer ausverkauften Arena weiter. Die Haie werden von 1200 Fans begleitet. Bei der Mannschaft von Uwe Krupp ist erstmals an diesem Wochenende der schwedische Olympiasieger und Weltmeister Mika Hannula im Angriff zu sehen.