VS swingt wird es nicht mehr geben. Das Nachfolge-Festival soll breiter aufgestellt sein, nicht nur musikalisch. Foto: Fiacco

Neuauflage 2016 wird musikalisch breiter und soll Gastronomie und Handel mitnehmen. Mit Kommentar

Villingen-Schwenningen - Kommt das neue Festival 2016 als "VS bringt’ s" oder "VS groovt" daher? Wie der Nachfolger von VS swingt heißen wird, weiß noch niemand. Eines ist jedoch sicher: Der klassische Jazz wird nicht mehr den Ton angeben. Und: Auch Handel und Gastronomie sollen mitmischen.

Andreas Dobmeier, städtischer Kulturamtsleiter und Meinrad Kempf (Öffentlichkeitsarbeit) sind zwar noch mitten in "einer Denkpause". Dennoch kristallisiert sich schon heraus, wohin Dobmeier will. Weg vom "Spartenprodukt Jazz" mit überschaubaren Zuschauerzahlen und hin zu einem Festival, das nicht nur breitere Massen anzieht, sondern bei dem auch junge Besucher aufmerksam werden. "Ein bisschen Montreux, (mit Auftritt von Lady Gaga) ein bisschen Rottweil", so könnte die Neuauflage aussehen. Zum einen streben die städtischen Kulturmacher ein musikalisches Programm an, das sich bei vielen Genres bedienen soll. "Das Programm wird maßgeblich erweitert", kündigte Dobmeier gestern im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten an, "Jazz wird nur noch ein Baustein sein." Mit dem Konzept wolle man spätestens zu den Etatberatungen im Dezember den Gemeinderat überzeugen. Premiere wird dann im Herbst sein, "wenn der Musikzirkus beginnt und wir gute Chancen haben, Leute nach VS zu holen". Weiterer Ansatz, Stichwort Weltmusik: Dobmeier und Kempf sprechen den hohen Migrationsanteil in der Doppelstadt an, fast 35 Prozent: "Auch diese Bürger müssen wir ansprechen." Nicht nur musikalisch möchten Dobmeier und Mitstreiter das Festival neu konzipieren, das erfolgreiche Rottweiler Jazz in Town lässt grüßen. Wie in der Nachbarstadt sollen auch beim VS Swingt-Nachfolger der örtliche Handel und die Gastronomie in beiden Stadtbezirken miteingebunden werden. Schon im Vorjahr war dies im Schwarzwälder Boten thematisiert worden, die ersten Reaktionen waren durchaus positiv.

Gibt es Überlegungen für ein Festival, das auch viele jüngere Leute anspricht, wie die Beispiele in Balingen, Neuhausen, Singen und Tuttlingen?

Immer wieder moniert gerade die Altersgruppe der Zwanzigjährigen, dass in VS diesbezüglich "tote Hose" sei. "Es macht keinen Sinn, irgendetwas in der Nachbarschaft zu kopieren", erwidert Dobmeier. "Wir wollen eigene Projekte." Dennoch ist auch für ihn klar: "Wir müssen eine Antwort geben."