Beim Tauschtag des Briefmarkensammler­clubs Villingen gab es von Schriftführer Horst Ender einen Sonderbeleg als Begrüßungsgeschenk für jeden. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Publikum stöbert beim Tauschtag / Neuigkeiten über Postwertzeichen, Münzen und Ansichtskarten

Von Birgit Heinig

VS-Villingen. Ein Sonderbeleg als Begrüßungsgeschenk für jeden – die Besucher des Tauschtages des Briefmarkensammlerclubs Villingen am Samstag im Theater am Ring wurden auf besondere Weise willkommen geheißen.

Vorsitzender Erich Neubauer und sein Team begrüßten im Kleinen Saal sechs Anbieter auf der einen und ein Stammpublikum auf der anderen Seite der Tauschtische. Briefmarken, Münzen und Ansichtskarten gingen darüber, und so manch einer fand für seine Sammlung das, was er schon lange suchte.

Dennoch bleibt ein Dauerthema: der Nachwuchsmangel. Für die Philatelisten unter den Sammlern macht sich der in besonderer Weise bemerkbar: Die Briefmarken aus Nachlässen überschwemmen den Markt, die Nachfrage steigt nicht, die Preise fallen. "Wertvolle Marken haben allerdings immer noch Konjunktur", sagt Neubauer, "jede Woche findet in Deutschland eine große Briefmarkenauktion statt".

Spürbar gehe der Trend zurzeit zu Münzen als Sammlerobjekt, sagt Neubauer. Und zu Ansichtskarten – ein europaweiter Boom. "Für alte Lithographien von Villingen werden bis zu 50 Euro geboten", nennt der Sammler ein Beispiel. Die meiste Bewegung ist aber auf dem Briefmarkensammlermarkt zu erleben. Dass Postwertzeichen inzwischen auch selbst ausgedruckt werden können, lockt manchen Sammler, und auch die noch relativ neue Möglichkeit, sich personalisierte Briefmarken anfertigen zu lassen, eröffnet ein weiteres Sammlergebiet. Neubauer erinnert dazu an die Südwest-Messe im vergangenen Jahr, die solche Sondermarken mit einem Motiv von Villingen-Schwenningen herausbrachte.

Auch die eigenen Wertmarken alternativer Postdienste finden ihre Liebhaber, ob das jedoch Zukunft habe, müsse sich erst noch zeigen, sagt Neubauer und erinnert an die inzwischen wieder in der Versenkung verschwundenen Telefonkarten. In Deutschland sammeln geschätzte 200 000 Menschen Briefmarken, in Vereinen organisiert sind jedoch nur rund 40 000.

Der Briefmarkensammlerclub zählt nur noch 35 Mitglieder, einst waren es über 100. "Wir sammeln trotzdem mit Spaß und Freude", sagt der Chef.

Der Briefmarkensammlerclub Villingen trifft sich an jedem ersten Sonntag im Monat ab 10 Uhr im Jugendhaus Villingen und an jedem dritten Donnerstag im Monat ab 18 Uhr im "Warenbachstüble".