Väteraufbruch: Vortrag über Männer und ihre Art und Weise, mit Emotionen umzugehen

Schwarzwald-Baar-Kreis. Markus Salhab und Bernhard Weißhaar vom Verein "Väteraufbruch für Kinder" haben sich zu diesem Thema Gedanken gemacht und gestalten gemeinsam einen Vortrags- und Diskussionsabend am Dienstag, 20. Juni. Beginn ist um 19:30 Uhr im Caritasgebäude, Gerwigstraße 6 in Villingen.

Ob Trennung, Scheidung, Tod oder auch der Verlust des Arbeitsplatzes. "Männer gehen mit Schicksalsschlägen anders um wie Frauen." Salhab und Weißhaar beschäftigen sich in ihrem Vortrag mit den erfolgreichen und weniger erfolgreichen Strategien von Männern, Trauer zu bewältigen. "Wir möchten dazu ermutigen, sich mit Männerbelangen vorurteilslos und konstruktiv auseinanderzusetzen. Männertrauer besser zu verstehen, ist hilfreich, für die Betroffenen selbst, aber auch für alle, die Männer durchs Leben begleiten...Partnerinnen, Kollegen, Kinder, Freunde." Wichtig sei es schon allein deshalb, den Blick auf diese Thematik zu richten, weil das "Phänomen trauernder Männer" weitäufig ausgebeblendet werde. Es müsse nicht gleich das Extrem-Beispiel eines erweiterten Suizids sein, um darzustellen, dass "Männer teils Lösungswege suchen, die nicht zu empfehlen sind". Wie trauern denn Männer? Häufig reagieren sie mit Zorn oder Verbitterung auf Schicksalsschläge oder Ungerechtigkeiten. Manche entwickeln Depressionen oder werden Alkoholiker. "Bestenfalls treiben sie Extrem-Sport", so Weißhaar. Hauptproblem sei, dass Männer kaum über ihre Probleme sprechen könnten, erläutern sie. "Sie sehen sich ihrer Identität und ihrer Vaterrolle beraubt..." Und dann müsse man noch mit dem "Ende einer Liebe" fertig werden. Woher kommt das Problem vieler Männer, sich zu öffnen, Schmerz und Trauer zu zeigen und darüber zu sprechen? An den Mann, so Salhab und Weißhaar, werden häufig hohe Erwartungen gestellt. "Sie werden ja auch dazu erzogen, stets Stärke zu zeigen."

Beratungsangebot fehlt

Eine nach Meinung der Väteraufbrüchler mangelnde Infrastruktur verschärfe die Situation nur noch. "Die allermeisten Beratungsstellen sind eher auf Frauen zugeschnitten", beobachten die beiden. Wenn ein Mann Rat benötige, dann bleibe ihm nur der juristische, "doch eine professionelle emotionale Hifestellung erhalten Männer so gut wie keine".

In den letzten Jahren ist es ruhiger geworden um den Verein. Doch das soll sich künftig wieder änden. "Denn die Probleme haben sich ja nicht in Luft aufgelöst", so die beiden Männer. Der Verein Väteraufbruch tritt für gemeinsame elterliche Verantwortung, Sorgerecht auch nach Trennung und Scheidung ein. Interessenten für den Vortrag melden sich unter weisshaar.b@gmail.com oder Telefon 07721/9167506.