Psychische Erkrankungen, Angst, aber auch Alkohol: Das sind die Gründe, warum sich Patienten in der Notaufnahme im Schwarzwald-Baar-Klinikum aggressiv verhalten. Deshalb wurde nun ein Sicherheitsdienst engagiert. Foto: Eich

Notaufnahme wird am Wochenende ab sofort von einem Sicherheitsdienst geschützt.

Villingen-Schwenningen - Insbesondere kurz nach der Eröffnung des neuen Schwarzwald-Baar-Klinikums im Juli 2013 geriet die Notaufnahme mehrmals in die Schlagzeilen – bedingt durch den enormen Zustrom an Patienten, die nun auch aus anderen Landkreisen in das hochmoderne Klinikum nach VS kommen. Die Vielzahl der Hilfesuchenden (täglich werden dort rund 120 Patienten versorgt) hat aber weitere Auswirkungen. Denn unter den Patienten sind nicht selten solche, die im Klinikum für Probleme sorgen – und zwar aus verschiedensten Gründen.

Bislang mussten die dortigen Mitarbeiter entweder alleine mit aggressiven Patienten auskommen oder die Polizei zur Hilfe rufen. Das hat sich nun – zumindest teilweise – geändert. "Es sind zwei Securitys am Wochenende beziehungsweise an Feiertagen im Haus, schwerpunktmäßig abends und nachts", berichtet Klinik-Sprecherin Sandra Adams auf Nachfrage unserer Zeitung.

Zwei Security am Wochenende im Einsatz

Grund der neuen Präsenz von Sicherheitskräften sei zudem, "weil wir ein großes Gebäude haben und wir hier trotzdem Sicherheit gewährleisten möchten."

Schwerpunktmäßig werden die Securitys aber sicherlich die Notaufnahme im Blick haben. Kein Wunder, denn wie die Kliniksprecherin berichtet, komme es dort immer wieder vor, dass Patienten, Angehörige oder Begleitpersonen sehr angespannt seien und aggressiv reagieren. "Manche werden verbal ausfällig und sprechen Drohungen aus." Adams betont aber, dass sich diese Personen in einer Ausnahmesituation befänden, hier würden beispielsweise körperliche Beeinträchtigungen oder Schmerz aber auch Unsicherheit, Angst oder Ärger eine Rolle spielen. Die dortigen Mitarbeiter sehen sich aber manchmal gezwungen, die Polizei zu rufen.

Die Polizei-Pressestelle bestätigt nach deren ausführlichen Recherchen, dass es regelmäßig zu Einsätzen dort kommt. "Die konzentrieren sich aber nicht auf das Wochenende, sondern verteilen sich nahezu gleichmäßig über die ganze Woche", so eine Sprecherin.

Polizei dieses Jahr bereits 30 Mal vor Ort

Seit Beginn des Jahres mussten Beamte bereits etwa 30 Mal in der dortigen Notaufnahme "polizeiliche Interventionen" durchführen. Hauptgründe, warum die Polizei in die Notaufnahme gerufen wird, seien "randalierende, unter Alkoholeinfluss stehende sowie psychisch erkrankte Patienten". Wie die Pressesprecherin berichtet, kommt vor allem die Kombination aus Alkohol und Aggressivität sehr häufig vor. "In zehn Fällen war aber eine psychische Erkrankung Auslöser des Einsatzes", weiß die Sprecherin zu berichten. Drogen spielten bei den vergangenen Fällen nur eine geringe Rolle.

Während aus dem Umfeld der Färberstraße zu hören war, dass Konflikte, die in der Kneipenmeile aufgekeimt seien, in der Notaufnahme fortgesetzt wurden, kann die Polizei dies nicht bestätigen. "Zusammenhänge zwischen solchen Vorfällen und darauffolgenden Einsätzen konnten bislang nicht erkannt werden", berichtet die Pressestelle. Die Erfahrung der Beamten zeige eher, dass Patienten oft nur wegen ihres "erheblichen Alkoholisierungsgrad oder eines dadurch bedingten Sturzes" ins Klinikum eingeliefert werden.

In jedem Fall dürften sich sowohl die anderen Patienten als auch die Mitarbeiter über den Einsatz von externen Sicherheitskräften freuen – sollte es zu Problemen kommen, sind sie nun nicht mehr alleine.